Energiegipfel: Nun wird Ex-Gazprom-Gasspeicher in Haidach befüllt

Energiegipfel: Nun wird Ex-Gazprom-Gasspeicher in Haidach befüllt
Österreich hat 55 Prozent des Jahresverbrauchs eingespeichert. Maßnahmen gegen die Teuerung im Energiebereich gab es vorerst keine.

Wie viel Erdgas hat Österreich? Wie steht es um die Gasbevorratung? Um Antworten zu liefern, tagte am Montagnachmittag das Krisenkabinett der Regierung. Eigentlich so, wie jede Woche: mit Bundeskanzler Nehammer, Vizekanzler Kogler, Energieministerin Gewessler, Wirtschaftsminister Kocher und Finanzminister Brunner.

Dieses Mal aber hat die Regierung schon zuvor angekündigt, die Frage nach dem Status-Quo des Versorgungsstandes mit Erdgas zu beantworten. Zu diesem Zweck waren am Montag auch Opposition, Sozialpartner sowie Vertretern der Energiewirtschaft und der Stadt Wien eingeladen. Ziel des sogenannten Krisengipfels sei es , „dass alle politisch Handelnden einen gesicherten Informationsstand haben“, sagte Nehammer.

Wie steht’s ums Gas?

Österreichs Gasspeicher sind aktuell zu 55 Prozent befüllt, erfuhren die Anwesenden im Krisenkabinett. Das entspricht 50 Terawattstunden. Damit könnte gelingen, dass bis 1. November 80 Prozent des Jahresverbrauches an Gas eingespeichert sein wird.

Der Gipfel blieb – wie erwartet – tatsächlich ohne Ergebnis. „Nach einer Einschätzung zur augenblicklichen Lage aus sicherheitspolitischer Sicht und einem Überblick zur Gasbevorratung und -diversifizierung sowie zu Infrastrukturprojekten durch Energieministerin Gewessler, wurden die Expertinnen und Experten dazu eingeladen, ihre Einschätzungen zu den einzelnen Themenbereichen abzugeben“, hieß es in einem Statement nach dem Gipfel.

Neu ist, dass seit Montag mit der Gas-Einspeicherung im ehemaligen russischen Gazprom Germania Gasspeicher Haidach begonnen wurde. Damit werden nun alle Gasspeicher auf österreichischem Staatsgebiet befüllt. Nach Haidach fließt ein Teil der strategischen Erdgasreserven. Aktuell soll nahe am technischen Maximum eingespeichert werden, heißt es.

Wie weiter?

Auf die unzähligen Forderungen wurde nicht eingegangen. So hatte die SPÖ im Vorfeld neuerlich ihre Forderung nach einer Gewinnabschöpfung bei Energiekonzernen betont. Die FPÖ hatte bereits im September 2021 einen Antrag auf Erstellung eines Covid-19-Warenkorbs mit Preisdeckel auf Waren und Dienstleistungen wie etwa Lebensmittel, Hygieneartikel, Mieten, Heizkosten, Sprit und Fahrtkosten im öffentlichen Verkehr eingebracht. Bei einer Steigerung von mehr als zehn Prozent will die FPÖ einen staatlichen Preisstopp.

Peter Koren (Industriellenvereinigung) fordert gegenüber dem KURIER konkrete Antworten auf die Kostenfrage für jene Industrien, die keine Kompensationen bekommen. Das betrifft etwa die chemische und die zementerzeugende Industrie. Außerdem erwartet sich die IV mittelfristige Planungssicherheit.

Mitarbeit: Philipp Hubmer

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