"Illegale Ladung": Libanon setzte Schiff mit ukrainischem Getreide fest

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Ukrainischer Botschafter in Beirut glaubt, dass Getreide aus von Russland besetztem Gebiet stammt.

Im Libanon ist am Samstag ein Schiff mit Getreide auf Antrag der ukrainischen Botschaft festgesetzt worden. Der Staatsanwalt Ghassan Queidat habe die Polizei mit Ermittlungen zur Ladung der im Hafen von Tripoli eingelaufenen "Laodicea" beauftragt, sagte ein Justizbeamter. Er "ordnete die Beschlagnahme des Schiffes an, bis die Untersuchung abgeschlossen ist". Laut dem ukrainischen Botschafter stammt das Getreide aus von Russland besetzten Gebieten seines Landes.

Der Diplomat Igor Ostasch hatte sich am Donnerstag wegen der "illegalen" Ladung des unter syrischer Flagge fahrenden Schiffes an den libanesischen Präsidenten Michel Aoun gewandt. Dem Justizbeamten zufolge wurde die libanesische Polizei angewiesen, für ihre Ermittlungen mit der ukrainischen Botschaft zusammenzuarbeiten.

Türkische Reederei

Ersten Erkenntnissen zufolge gehört die Reederei der "Laodicea" einem türkischen Staatsangehörigen und das Getreide einem syrischen Händler, wie der Beamte ausführte. Ein Teil der Ladung sollte demnach im Libanon ausgeladen werden, der Rest war für Syrien bestimmt. Nach Angaben des libanesischen Außenministeriums handelt es sich um "Gerste und Mehl".

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Ein Zollbeamter sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Schiffspapiere seien "in Ordnung, und es gibt keinen Beweis dafür, dass die Waren gestohlen wurden". Die türkischen Behörden hätten das Schiff bereits beschlagnahmt, "sollte es unter Sanktionen fallen". Im wirtschaftlich schwer angeschlagenen Libanon herrscht derzeit große Brotknappheit.

Die Ukraine wirft Russland regelmäßig vor, landwirtschaftliche Produkte und insbesondere Getreide aus besetzten Gebieten zu "stehlen". Zugleich bereitet die Ukraine derzeit die Wiederaufnahme seiner Getreideexporte im Rahmen eines unter UNO-Aufsicht ausgehandelten Abkommens mit Moskau vor. Millionen von Tonnen ukrainischen Getreides können derzeit wegen einer russischen Seeblockade und ukrainischer Seeminen nicht ausgefahren werden.

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