Einigung auf UVP-Reform: Ist das der Ökostrom-Turbo?

MINISTERRAT: GEWESSLER / KOGLER / NEHAMMER / KOCHER
Bei ihrer Klausur in Mauerbauch (NÖ) zeigt die Bundesregierung am Mittwoch ihre Ergebnisse. Auch das lang erwartete Anti-Korruptionspaket wird für heute erwartet

Die türkis-grüne Koalition hat sich am ersten Klausurtag auf einen Teil ihres angekündigten Pakets zum schnelleren Ausbau Erneuerbarer Energien geeinigt: Wie aus Regierungskreisen bekannt wurde, gibt es eine Einigung auf die Novelle der Umweltverträglichkeitsprüfung, die zuletzt in der Warteschleife hing. Details werden in den nächsten Stunden präsentiert.

Mit der UVP-Novelle sollen künftig die Verfahren für große Energiewende-Projekte wie etwa Windparks noch schneller gehen, hieß es. Unter anderem soll es künftig keine Doppelprüfungen in den Verfahren mehr geben. Wenn etwa bei der Ausweisung von Flächen das Landschaftsbild bereits geprüft wurde, dann sei im Genehmigungsverfahren keine erneute Prüfung notwendig. Damit will man unnötige Prüfungen verhindern und Zeit sparen. Zudem sollen die Verfahren so strukturiert werden, dass allen Beteiligten von Beginn an klar ist, welche Punkte wann behandelt werden. Außerdem soll es klare Regeln geben, bis zu welchem Zeitpunkt im Verfahren Einsprüche möglich sind. Derzeit ist das jederzeit möglich, auch kurz vor dem Abschluss einer Prüfung.

Hunderte Megawatt in der Warteschleife

Mit den Neuerungen sollen insbesondere für die Wirtschaft die Verfahrensdauern deutlich verkürzt werden, um Infrastrukturprojekte, die zur Energiewende beitragen, schneller um setzen zu können. So will man den Turbo für den Ausbau der Erneuerbaren zünden und damit zur Energiesicherheit des Landes erheblich beitragen. Übers Jahr gesehen braucht Österreich noch Erdgas für etwa ein Viertel der Stromproduktion – im Winter deutlich mehr, im Sommer deutlich weniger.

Die Novelle war bereits in Begutachtung und könnte nach Regierungsbeschluss rasch im Parlament fixiert werden, weil in diesem Fall laut Regierungsangaben eine einfache Mehrheit reicht. Ursprünglich war der Beschluss der Novelle im Parlament bereits für vergangenen Herbst avisiert worden.

Die UVP-Novelle soll ein Teil eines größeren Pakets zur Energiesicherheit sein, das die Koalition auf ihrer Klausur in Mauerbach verhandelt. Als fix gilt auch, dass es zu einer weiteren Verschärfung in Sachen Korruptionsbekämpfung kommt. Bis zuletzt unsicher war, ob schon bei der Klausur in Mauerbach Überlegungen präsentiert werden, wie man die Menschen zu längerem Arbeiten motivieren könnte.

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