e³lab Challenge: Spielerisch zu mehr Finanzwissen

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Im Herbst soll die nationale Finanzbildungsstrategie präsentiert werden. Jetzt wurden aus 90 Ideen zwei Projekte von Schülern ausgezeichnet.

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In punkto Finanzbildung haben viele in Österreich Wissenslücken. Um diese bei den Jüngeren zu schließen, hat das Finanzministerium Anfang des Jahres einen Ideenwettbewerb gestartet. Insbesondere Schüler und ganze Klassen waren aufgerufen, ihre Ideen auf www.e3lab.at einzureichen. 

Knapp ein halbes Jahr nach Start des Wettbewerbs stehen nun die Gewinner fest. Aus 90 Einzelideen hat eine Jury die zwei besten Ideen ausgezeichnet. Laut Finanzministerium haben Schüler aus Wien und der Steiermark bei den Bewertungskategorien Umsetzbarkeit, Innovation, Akzeptanz bei jungen Menschen sowie Wirksamkeit und Finanzverständnis gepunktet.

e³lab Challenge: Spielerisch zu mehr Finanzwissen

Gewinner Marcel Kern und  Eva Gruber, Finanzminister Blümel,      Romana Tschiedel und Gewinner Anatolio Vujic

Ausgezeichnet wurde eine Schülergruppe der HAK Fürstenfeld, die eine App - ähnlich dem Spiel „Pokémon-Go“ - für Oberstufenschüler kreiert hat. Für jede richtige Antwort bekommen die Teilnehmer Coins, die man in Gutscheine umwandeln kann.  Das nächste Level erreicht nur, wer genug Prüfungen positiv absolviert hat. Zudem muss das Erlernte anhand praktischer Beispiele angewandt werden. 

"FinEduc"

Die zweite Siegeridee stammt laut Finanzministerium aus der TGM Wien. Eine Abschlussklasse aus dem Bereich Maschinenbau, Schwerpunkt KFZ hat ein modulares Bildungsangebot für die Oberstufe konzipiert. Das Fach "FinEduc" ist zweigeteilt: Nebst den Basismodulen (Sparen, Kredite, Steuern, Versicherungen, Finanzpläne und Vorsorge) wird das Wissen anhand praktischer Beispiele/Module (Eigenheim bauen oder kaufen, unternehmerischer Einstieg, Unfälle/Krankheit, Hochzeit/Scheidung) auf den Prüfstand gestellt. 

Das Projekt zur Erarbeitung einer nationalen Finanzbildungsstrategie für Österreich startete im Mai 2020 mit der Europäischen Kommission und der OECD im Rahmen des "Structural Reform Support Programme". 

Derzeit sei man, so Finanzminister Gernot Blümel "in der Abschlussphase der Erarbeitung der nationalen Finanzbildungsstrategie. Bei dieser Strategie wird besonderer Fokus daraufgelegt, dass Kompetenzen im Bereich Finanzwissen schon in jungen Jahren entwickelt werden." Der Sinn der Ideen-Challenge war es, "Inputs und Meinungen junger Menschen im Zusammenhang mit Finanzbildung zu hören und diese somit in den politischen Prozess der Finanzbildungsstrategie einzubinden.

Finanzbildungsstrategie im Herbst

In der ersten Phase wurde laut Finanzministerium gemeinsam mit der OECD ein Mapping Bericht erarbeitet. In diesem würden bestehende nationale Finanzbildungsmaßnahmen und -aktivitäten in Österreich gesammelt und internationale Best Practice-Beispiele analysiert. Darauf basierend sollen relevante Methoden, Inhalte und Formate für die österreichische Strategie gefunden werden. 

In der zweiten Phase des Projekts sollen Struktur, Ziele und Maßnahmen für die nationale Finanzbildungsstrategie erarbeitet werden. Mitte September 2021 soll die nationale Finanzbildungsstrategie inklusive konkretem Aktionsplan vorgestellt und im Ministerrat verabschiedet werden. 

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