Drittimpfungen werden nur mit Pfizer und Moderna durchgeführt

Drittimpfungen werden nur mit Pfizer und Moderna durchgeführt
Auffrischungsimpfungen sollen sechs bis neun Monate nach der Vollimmunisierung starten.

Die Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus wird nur mit den modernen mRNA-Impfstoffen von Pfizer und Moderna durchgeführt. Eine entsprechende Empfehlung des Nationalen Impfgremiums hat Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Dienstag veröffentlicht. Als erstes erhalten die "Drittimpfung" Seniorinnen und Senioren, Risikopatienten sowie alle mit einem traditionellen Wirkstoff Geimpften. SPÖ und NEOS fordern von der Regierung mehr Einsatz für eine höhere Impfrate.

Beginnen sollen die Auffrischungsimpfungen - je nach Risiko, Alter und Erstimpfstoff - zwischen sechs und neun Monate nach der Vollimmunisierung. Damit könnten die ersten Auffrischungsimpfungen theoretisch ab sofort starten. Das Gesundheitsministerium verweist allerdings darauf, dass auch eine gewisse Vorbereitungszeit für die Bundesländer einkalkuliert werden muss, die die Organisation der Impfungen übernehmen.

Einteilung in drei Gruppen

"Für diese weitere Dosis wird in allen Fällen ein mRNA-Impfstoff empfohlen", schreibt das Impfgremium. Für ihre Empfehlung haben die Experten drei Gruppen definiert: Als erstes erhalten sollen die Auffrischung Seniorinnen und Senioren, Personen mit Vorerkrankungen wie Krebs oder Herzschwäche sowie alle mit AstraZeneca oder Johnson & Johnson Geimpften. Sie sollen die "dritte Dosis" sechs bis neun Monate nach der ersten Vollimmunisierung erhalten.

Danach sollen alle Erwachsenen folgen, die bereits mit Pfizer oder Moderna geimpft wurden. Hier soll der "dritte Stich" neun bis zwölf Monate nach der Vollimmunisierung erfolgen. Für die dritte Gruppe der Zwölf- bis 18-Jährigen wird vorerst noch keine Auffrischung empfohlen. Hier ist die Impfung aber ohnehin erst Ende Mai angelaufen.

Gesundheitsminister Mückstein plädierte bei dieser Gelegenheit einmal mehr an alle noch Ungeimpften, sich ebenfalls eine Corona-Schutzimpfung zu holen. "Die Impfungen werden uns helfen, gut durch den Winter zu kommen. Ebenso wichtig, wie die zeitgerechte Verabreichung eines 3. Stichs ist jedoch, dass all jene, die noch nicht geimpft sind, sich einen 1. Stich holen", so Mückstein in einer Aussendung. Auch Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) rief alle Ungeimpften zur Impfung auf und verwies auf gute Erfahrungen in Israel mit dem "dritten Stich".

SPÖ und Neos für weitere Anreize

SPÖ und Neos forderten von der Regierung am Dienstag allerdings mehr Einsatz für eine höhere Impfrate. Dazu zählt SP-Chefin Pamela Rendi-Wagner neben Anreizen wie der Vergabe von Konzertkarten und einer Impflotterie eine bessere Datenlage, damit auch bekannt wird, wie viele Corona-Erkrankte in den Spitälern geimpft sind und wie viele nicht: "Die Daten müssen auf den Tisch, denn Transparenz schafft Vertrauen."

Neos-Gesundheitssprecher Gerald Loacker fordern darüber hinaus, dass Ungeimpfte künftig für "Eintrittstests" bezahlen müssen: "Wie kommen die Geimpften dazu, den Impfverweigerern auf Dauer ihre Eintrittstests zu zahlen?" Zudem brauche es niederschwellige Impfangebote "an jeder Ecke".

Die Zahl der seit zumindest einem halben Jahr vollimmunisierten Seniorinnen und Senioren, die somit bereits Anspruch auf eine Auffrischungsimpfung haben, liegt bei rund 80.500. Zwar geht das Gesundheitsministerium davon aus, dass der Impfschutz rund neun Monate anhält. Gerade bei Älteren sowie bei Menschen mit Vorerkrankungen sei die Schutzwirkung aber nicht immer in vollem Ausmaß gegeben.

Außerdem hätten erste Daten aus Israel und England gezeigt, dass die Drittimpfung die Zahl der Infektionen und "Impfdurchbrüche" reduzieren könne. Die ersten Auffrischungsimpfungen für die mit AstraZeneca sowie mit Johnson & Johnson geimpften können - gemessen an der Sechs-Monats-Frist - ab September beginnen.

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