Dritter Film über Sebastian Kurz erscheint am Donnerstag
von Sophie Bumberger
Zwei Filme über den Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) stehen diesen September schon am Kinoprogramm. Nach dem Kurz-freundlichen "Kurz - der Film" von Sascha Köllnreiter und dem Kurz-kritischen "Projekt Ballhausplatz" von Kurt Langbein soll mit "Sebastian Kurz - the truth" des kroatischen Regisseurs Jakov Sedlar noch diese Woche ein dritter Film über die politische Karriere des Ex-Kanzlers hereauskommen, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Dienstagabend zuerst berichtete.
Premiere am Donnerstag
Genauso wie "Projekt Ballhausplatz" wird der dritte Film am Donnerstag erscheinen, jedoch auf der Streaming-Plattform "Vimeo" anstatt im Kino, bestätigt der Regisseur gegenüber der APA. Die Vorbereitungen für den Film würden bereits seit Jänner laufen. Die Idee zum Film kam von mehreren Personen, die Sebastian Kurz nahestehen und ihn vor über einem Jahr diesbezüglich kontaktierten, so Sedlar in einen Interview mit der kroatischen Tageszeitung "Večernji list".
Gegenüber der APA sagt er, es sei seine eigene Idee und Initiative gewesen, den Film zu drehen. Er halte Kurz für eine interessante Persönlichkeit, die beispielsweise für seinen Einsatz gegen Antisemetismus zu wenig Anerkennung bekommen habe.
Interviews mit Kurz, Macron und Co.
Drehorte waren demnach Wien, Jerusalem, New York und Los Angeles. Für das Drehbuch sei die österreichische Journalistin Judith Grohmann verantwortlich, die auch die offizielle Biografie über Kurz geschrieben hat. Gegenüber der APA bestätigt Grohmann, dass Sedlar aktiv an sie herangetreten sei.
Neben einem Interview mit Sebastian kurz kommen im Film auch Statements vom israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, dem ehemaligen US-Botschafter in Österreich Trevor Traina und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron vor, so der Regisseur gegenüber "Večernji list". Persönliche Materialien habe er vom Ex-Kanzler direkt erhalten, jene zu seiner politischen Karriere stammen von der ÖVP.
Gegenüber der APA bestätigte das Büro von Sebastian Kurz, dass er für ein Interview mit einem kroatischen TV-Team zur Verfügung gestanden sei. Dabei sei es besonders um den Kampf gegen Antisemetismus und Kurz' Engagement für eine Verbesserung der österreichischen Beziehung zu Israel gegangen.
Regisseur zeigt Kurz-Sympathien
Im Interview mit "Večernji list" zeigt der Regisseur deutliche Sympathien gegenüber dem Ex-Kanzler - er bezeichnet ihn etwa als ungewöhnlichen Mann, der in seinen 36 Lebensjahren Großes geleistet habe.
Auf die Frage, ob Sedlar daran glaube, dass Kurz ein mögliches Comeback in die Politik plant, sagt er, dass der Ex-Kanzler in die Politik zurückkehren müsse und solle. Für ihn sei es nur eine Frage der Zeit, bis Kurz wieder einen wichtigen Platz in der österreichischen Politik einnehmen werde. Im Moment sei er allerdings zufrieden mit seiner beruflichen Situation - er arbeite mit dem amerikanischen Unternehmer, Milliardär, Investor und rechts stehender libertärer Politaktivist Peter Thiel zusammen und habe ein eigenes Unternehmen.
Sedlar hat eigenen Angaben zufolge bereits mehr als 40 Dokumentarfilme gedreht. Diese haben teilweise zu Kontroversen geführt - Kritiker haben die Filme als nationalistisch und tendenziös bezeichnet. Das Budget für "Sebastian Kurz - the truth" liege laut Sedlar bei 350.000 Euro, so die FAZ. Der Film wird auf Deutsch und Englisch veröffentlicht.
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