"Donald Trump ist ein Monster"

Trump klopfte vor seinen Anhängern wieder einmal derbe Sprüche
Buchautor David Goodhart über falschen Rassismus und echte Probleme der politischen Eliten.

Warum wählen Menschen einen Haudrauf wie Donald Trump? David Goodhart, der die selbe Elite-Schule wie David Cameron und Boris Johnson besuchte, hat dafür streitbare Erklärungen. Auf Einladung der Politischen Akademie war der Journalist (Guardian, Financial Times) in Wien.

KURIER: Herr Goodhart, Sie haben als einer der Ersten versucht zu zeigen, wie es zu Trump, dem Brexit und dem Aufstieg des Populismus kommen konnte. Können Sie uns kurz ihr Konzept erklären?

David Goodhart: Vereinfacht gesagt geht es um den Streit zweier Gruppen, die ich „Anywheres“ und „Somewheres“ nenne. Die „Anywheres“ sind gut ausgebildete, mobile Menschen, denen Autonomie und gesellschaftliche Offenheit wichtig sind, und die mit sozialem Wandel kein Problem haben.

Wer sind diese „Anywheres“?

Menschen mit hohem Bildungsabschluss, sie erledigen Kopfarbeit. Die andere, politisch weniger einflussreiche Gruppe sind die „Somewheres“. Sehr oft sind es Handwerker. Sie bleiben, wo sie aufgewachsen sind, schätzen Sicherheit und Familie. Zwischen diesen beiden Gruppen besteht ein Streit über Werte und Haltungen. Die Handwerker-Gruppe fühlt sich von den Kopfarbeitern nicht wertgeschätzt. Und die Situation hat sich durch ein Problem verschärft, das ich das „15 zu 50“-Problem nenne.

Was ist damit gemeint?

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