Dienstrecht: Lehrer über Regierung "schwer verärgert"

"Bei allem Respekt: Nach dem Herrn Neugebauer haben wir uns noch nie gerichtet." Kanzler Werner Faymann (SP) überrascht.
Bei den Verhandlungen herrscht derzeit Stillstand. Es wird an einem neuen Entwurf gearbeitet.

Bei den Verhandlungen über eine neues Lehrerdienstrecht herrscht derzeit Stillstand. Im Unterrichtsministerium wird derzeit an einem neuen Entwurf gerechnet, der bald der Gewerkschaft vorgelegt werden soll.

Im KURIER-Gespräch wundert sich AHS-Lehrergewerkschafter Eckehard Quin über das Vorgehen der Regierung: Bisher sei auf die Kritik der Gewerkschaft nicht reagiert worden, dass der Regierungsvorschlag zu einem neuen Lehrerdienstrecht „ein riesiges Sparpaket“ sei. Schließlich verlange man von den künftigen Lehrern: länger in den Klassen zu sein als bisher; auch am Nachmittag Schüler zu unterrichten oder zu betreuen; verpflichtende Fortbildung auch in der Ferienzeit; Aber die Bezahlung wäre nach dem vorliegenden Modell geringer, als bisher. „Weniger Geld für mehr Arbeit – dem können wir nicht zustimmen.“

Quin schätzt, dass die „Aktivverdienstsumme“, also die Summe des Einkommens über die gesamte Arbeitszeit für AHS-Lehrer um 700.000 bis 800.000 Euro geringer sein könnte.

"Verhandlungen unter Gehrer waren schon weiter"

„Die Verhandlungen unter Ministerin Elisabeth Gehrer im Jahre 2002 waren schon weiter gediehen als heute, wurden aber leider nicht mehr abgeschlossen“, wundert sich Quin. Zudem würden grundsätzliche Forderungen, wie eine Lehrer-Ausbildung auf Master-Niveau oder das angekündigte Hilfspersonal (Psychologen und administrative Kräfte) an den Schulen mit keinem Wort im vorliegenden Entwurf erwähnt.

„Aber mit einem guten Willen können wir die Verhandlungen sicher in zwei Monaten abschließen, wenn das Paket noch vor dem Sommer im Parlament verabschiedet werden soll“, sagt Gewerkschafter Quin.

Die Einladung von Bundeskanzler Werner Faymann an Beamtengewerkschaftsboss Fritz Neugebauer, über eine neues Lehrerdienstrecht und eine bessere Schule zu sprechen, stößt indes auf offene Ohren. Im Büro von Fritz Neugebauers heißt es auf KURIER-Anfrage, man freue sich über das Angebot, noch gebe es aber keine Anfrage aus dem Kanzleramt. Das Kanzleramt verspricht: „Der Bundeskanzler wird zu einem gegebenen Zeitpunkt ohne mediale Begleitung mit dem Chef der Beamtengewerkschaft sprechen.“

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