Die Gewerkschaft warnt vor der Abschaffung der geblockten Altersteilzeit. Warum?
Das Modell sei eine „wichtige und notwendige Unterstützung“ für ältere Arbeitnehmer – insbesondere für solche in einem psychisch oder körperlich anstrengenden Job“, hieß es von der Gewerkschaft. Die Abschaffung hätte „kaum einen beschäftigungsfördernden Effekt“. Wichtiger sei, dass Beschäftigte gesund bis zur Pension arbeiten können. Dem widerspricht man im Arbeitsministerium nicht. Es gebe auch bereits viele Initiativen, um das alternsgerechte Arbeiten für Frauen und Männer zu unterstützen.
Anreize zum Verbleib im Erwerbsleben über das Pensionsantrittsalter hinaus wurden angekündigt. Wie werden diese aussehen?
„Hier geht es primär um finanzielle Anreize und gegebenenfalls auch um Bewusstseinsbildung und organisatorische Rahmenbedingungen“, heißt es auf KURIER-Anfrage aus dem Büro von Arbeitsminister Martin Kocher.
Die ÖVP will eine Abschaffung bzw. Reduktion der Pensionsbeiträge für arbeitende Pensionisten. Dazu gab es aber bisher keine Einigung. Warum?
Gegen den Vorschlag von Seniorenbund Präsidentin Ingrid Korosec haben die Grünen noch Bedenken. Das geeignete Instrument, um das Arbeiten für Pensionisten attraktiver zu machen, müsse mit Bedacht gewählt werden, heißt es. Es dürfe nicht zur Situation kommen, dass sich die Jobchancen jüngerer Arbeitnehmer durch eine Senkung der Lohnnebenkosten für Pensionisten verschlechtern.“ Darüber hinaus müsse auch die Finanzierung für das Pensionssystem gesichert sein. Drastischer formuliert es Gerald Loacker, Sozialsprecher der Neos: „Die Korosec-Vorschläge sind billige Klientelpolitik einer Pensionisten-Lobbyistin. Ein Angestellter, der ein Zusatzeinkommen lukriert, muss das natürlich versteuern. Warum sollte das Zusatzeinkommen eines Pensionisten steuerfrei sein?“ Dies wäre unfair gegenüber den Erwerbstätigen, sagt Loacker.
Was würde die Umsetzung des „Korosec-Vorschlags“ überhaupt bringen?
Eine Einschätzung dazu kann aktuell nur anhand von Studien getroffen werden. Aktuell gehen jährlich rund 65.000 Personen in Pension. „Wenn es gelingt, zehn Prozent länger in Beschäftigung zu halten, wären das schon mehreren Tausend Personen, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen“, heißt es aus dem Arbeitsministerium. Der Seniorenbund verweist auf eine Studie aus Oberösterreich, dernach das Potenzial, in der Pension zu arbeiten, bei bis zu 42 Prozent liegt. Allerdings wurde in der Studie komplette Steuerfreiheit abgefragt.
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