"Deutsche über 70 töten": Pensionistenverband empört über Comedian
Was sich gebührenfinanzierte Sender immer alles einfallen lassen: Bald vier Jahre ist es her, dass im WDR ein Kinderchor das Lied "Oma ist ne alte Umweltsau" lallen musste. Jetzt hat ein Komiker namens Moritz Neumeier auf 3sat einen Kalauer auf ähnlicher Flughöhe geliefert. In der Comedy-Sendung "Till Reines' Happy Hour" trug er einen Witz vor, der seit Sonntag auf Social Media für Empörung sorgt.
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Worum es geht: Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz hatte zuletzt gefordert, illegale Migranten "endlich im großen Stil" abzuschieben. Der Humorist auf 3sat meint hierzu: "Wenn man sich darüber aufregen möchte, dass nur so eine ganz kleine Gruppe an Menschen, so ein winziger Teil der Gesellschaft, das Geld von den Krankenkassen und die Wartezimmer und die Terminlisten völlig überdurchschnittlich strapazieren, und man dann etwas dagegen tun möchte, dann musst du ja nicht noch mehr Menschen schneller abschieben, sondern einfach Deutsche über 70, dass du die einfach ... tötest."
Die Reaktion des Publikums: Weitestgehend betretenes, peinliches Schweigen – bei wenigen, verunsichert klingenden Lachern.
Kostelka ist fassungslos
Klare Kante zeigt am Montag jedenfalls Peter Kostelka (SPÖ), Präsident des Pensionistenverbandes. Er sei fassungslos, so Kostelka via Aussendung: "Derartige Aussagen sind eine unfassbare, unglaubliche, menschenverachtende Entgleisung und völlig inakzeptabel – auch in einem Kabarett-Programm." Er fordere ein klares Statement des Senders, der sich deutlich von Neumeier und dessen Aussagen distanzieren müsse. Auch Neumeier selbst habe sich zu entschuldigen, betont Kostelka.
"Hier geht es nicht mehr um die Freiheit der Kunst. Denn die Grenzen sind dann klar überschritten, wenn Hass geschürt, eine Menschengruppe pauschal diffamiert und zu Gewalt und Tötung aufgerufen wird", sagt der Präsident. "Personen, die solche Botschaften verbreiten, dürfen dafür keine Plattformen erhalten, schon gar nicht in einem öffentlich-rechtlichen TV-Sender." 3sat sei von Gebühren und Steuern finanziert und habe demgemäß eine hohe Verantwortung, sagt Kostelka.
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