Studierenden-Protest: Der Widerstand ist zurück im Hörsaal

2022: Unter dem Motto „Erde brennt“ wird besetzt, erst der Hörsaal C1, später das Audimax der TU und die Aula der Bildenden“
Aktuell besetzen Studierende Räume an mehreren österreichischen Universitäten – eine Protestform, die in Österreich einige Tradition hat. Was es bringt und was sich seit den 1960ern verändert hat.

Ausgerechnet „Titanensturz“ heißt Anselm Feuerbachs Deckengemälde, das über der Aula der Akademie der Bildenden Künste in Wien thront – umrahmt von jeder Menge Gold. Auf dem marmornen Boden liegt ein Schild. „Warum ist hier so viel Gold aber kein Geld?“ steht darauf. Und es gibt eine Fußnote: „Das ist eine Einladung, kommt in die Aula und macht mit“, steht da.

Seit 21. November ist die Aula der „Bildenden“ besetzt. Davon zeugen die Transparente an den Wänden, die Flyer, die durchgesessenen Sofas, die wirr im Raum herumstehen, die Schlafsäcke, die Tische und auch die Nähmaschine, die jemand mitgebracht hat. Es ist düster und kalt, im Hintergrund dudelt leise Musik, während rund 15 Studierende sich zum Essen zusammensetzen – Couscous mit Gemüse.

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