Der Justiz ist das Ibiza-Video zu heiß – es ging retour an die Polizei

Weiter Warten auf das Video heißt es für die Abgeordneten
Interner Schriftverkehr zeigt Nervosität. Nur strafrechtlich Relevantes darf in den Akt – U-Ausschuss dürfte also mit Forderung nach Rohmaterial abblitzen.

Eine Anekdote zum Ibiza-Video, die dem KURIER zugetragen wurde, spricht Bände. Und sie geht so:

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA), die rund um mutmaßlichen Postenschacher und Bestechlichkeit ermittelt, wollte das Ibiza-Video gar nicht haben – nur eine schriftliche Auswertung.

Daraufhin erteilte ihre Fachaufsicht, die Oberstaatsanwaltschaft, eine Weisung: Die WKStA musste das komplette Video plus 400-seitigem Bericht der Sonderkommission (SOKO Tape) daraufhin annehmen. Das versiegelte Kuvert, das ein Beamter am 8. Juni persönlich zustellte, wurde behandelt wie ein rohes Ei. Der zuständige Oberstaatsanwalt der WKStA wollte es erst gar nicht öffnen. Es folgte ein Schriftverkehr, der dem KURIER vorliegt.

In einem Ermittlungsersuchen an die SOKO fordert er eine „umgehende ergänzende Berichterstattung“ darüber, was sich im Kuvert befindet – anstatt selbst nachzuschauen.

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