Coronavirus: Europas Länder schotten sich ab

Coronavirus: Europas Länder schotten sich ab
Deutschland schließt Grenze. Ab Dienstag keine Großbritannien-Flüge mehr nach Österreich.
  • Deutschland führt ab Montag Kontrollen an seinen Grenzen zu Frankreich, der Schweiz, Österreich, Dänemark und Luxemburg durch
  • Tschechien, Ungarn und die Slowakei kontrollieren die Grenze zu Österreich
  • In Slowenien und der Schweiz beschloss man Grenzkontrollen zu Italien
  • Das in Europa hauptbetroffene Italien kontrolliert seine Grenzen ebenfalls
  • Österreich führt Grenzkontrollen zu Italien, der Schweiz und Liechtenstein durch

Der Dominoeffekt ist eingetreten. Weltweit begrenzen Staaten die Ein- und Ausreisemöglichkeiten. Mehr noch: Sie machen teils die Grenzen dicht. Schotten sich komplett ab.

In Europa – das derzeit vom Coronavirus besonders stark betroffen ist – gibt es keinen freien Personenverkehr mehr. Beispiel: Sämtliche direkten Zug- und Flugverbindungen zwischen Österreich und unserem südlichen Nachbarland Italien sind eingestellt.

Österreich kontrolliert die Grenzübergänge zu Italien – zur Schweiz und zu Liechtenstein ab Dienstag. Tschechien und die Slowakei wiederum halten die Grenzen für Reisende aus Österreich seit vergangener Woche geschlossen. Ausnahme: Slowakische und österreichische Staatsbürger, die innerhalb eines 30km-Grenzradius’ leben, und in der Slowakei arbeiten.

Deutschland, mit dem Österreich die längste Landesgrenze hat, schließt ab heute, Montag 8 Uhr früh, teils die Grenzübergänge. Künftig sollen Länderübertritte nur mehr für Pendler und den Warenverkehr möglich sein. Möglich sein wird dies wohl nur mehr mittels Pkw oder Lkw und nicht mehr per Bahn. Die ÖBB haben den Zugverkehr von und nach Italien, der Slowakei, Tschechien, Slowenien und der Schweiz bis auf weiteres eingestellt.

COLOMBIA-CHINA-HEALTH-VIRUS-CORONAVIRUS-COVID-19

Innerhalb Österreichs werden die Zugverbindungen in dieser Woche aufrecht bleiben. Einzige Einschränkung bis auf Weiteres: „Der Fahrplan wird an die derzeitige Situation angepasst und ähnlich wie ein Wochenend-Fahrplan sein“, sagt ÖBB-Sprecher Robert Lechner. Aktuelle Abfahrts- und Ankunftszeiten sind auf www.oebb.at abrufbar.

30.000 Österreicher noch im Ausland

Österreicher, die derzeit noch im Ausland verreist sind, müssen sich ob der angespannten weltweiten Situation beeilen. „Allen österreichischen Reisenden im Ausland raten wir dringend dazu, umgehend die Heimreise anzutreten“, sagt Außenminister Alexander Schallenberg zum KURIER. „Nützen Sie rasch die noch bestehenden Rückkehrmöglichkeiten, bevor es zu weiteren Einschränkungen im Reiseverkehr kommt“, appelliert der Außenminister. Derzeit sind etwa 30.000 österreichische Auslandsreisende weltweit registriert. Hinzu kommen laut Außenministerium noch „einige weitere 10.000“, die ihren Auslandsaufenthalt nicht auf der Homepage des Außenministeriums www.bmeia.gv.at registriert haben.

Regierungsklausur im Hotel Steigenberger

Außenminister Alexander Schallenberg

Rückflüge nach Österreich

Noch gibt es kommerzielle Flüge nach Österreich. Manche Flugverbindungen gehen allerdings nicht mehr direkt an einen heimischen Flughafen, sondern über internationale Drehkreuze. „Auch wenn die Grenzen geschlossen werden, werden die Austrian Airlines alle Österreicher nachhause holen“, sagt AUA-Pressesprecher Peter N. Thier zum KURIER. „Wir sind mit den zuständigen Ministerien in ständigem Austausch.“

Fix ist, dass ab heute, Montag, der Flugverkehr mit der Schweiz, nach Spanien und Frankreich eingestellt ist.

Ab Dienstag, 17. März, besteht in Österreich keine Landeerlaubnis mehr für Flüge aus Großbritannien, den Niederlanden, Russland und der Ukraine. Für Frankreich, Iran, Italien, Niederlande, Russland, Schweiz, Spanien, Südkorea, Ukraine und das Vereinigte Königreich gelten Reisewarnungen.

Den rund 600.000 Auslandsösterreichern, also jenen österreichischen Staatsbürgern, die ihren Lebensmittelpunkt nicht mehr in Österreich haben, rät das Ministerium, an ihrem jetzigen Heimatort zu verbleiben.

Die Botschaften stehen vor Ort für Informationen zur Verfügung. Laufend aktualisierte Informationen unter www.bmeia.gv.at

Kommentare