Corona-Krise: Höchste Reise-Warnstufe für Westbalkan

Kellner in Nordmazedonien
Außenminister Schallenberg und Gesundheitsminister Anschober warnen: Man sei "meilenweit" entfernt von der Normalität - und das Virus sei nicht auf Urlaub.

Sie hielten sich allesamt nicht zurück mit ihren Warnungen: Außenminister Alexander Schallenberg, Gesundheitsminister Rudi Anschober sowie die beiden Minister Karl Nehammer (Inneres) und Susanne Raab (Integration) wurden Mittwochmittag einen scharfen Appell los, und zwar in diese Richtung: Reisen in den Westbalkan sind derzeit nur im absoluten Notfall zielführend - es wurde die höchste Reisewarnstufe ausgerufen - und zwar für alle sechs Länder (Serbien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Kosovo, Nord-Mazedonien, Albanien).

Der Gesundheitsminister wiederholte seine böse Ahnung vom Dienstag: Er habe den Eindruck, dass "manche Mitbürger" die Sicherheitsmaßnahmen nun längst satt hätten. Das sei ein enormer Fehler.  "Denn das Virus ist nicht auf Urlaub!"

Corona-Zahlen steigen: Reisewarnung für den Westbalkan

"Meilenweit" von Normalität entfernt

Laut Gesundheitsminister gibt es derzeit - abgesehen von einem lokalen Cluster in Oberösterreich - vor allem am Westbalkan höchst "problematische" Zahlen. Der Trend sei bei den Infektionen klar steigend - und daran müsse man nun konkrete Reaktionen, man könnte auch sagen Gegenmaßnahmen, knüpfen.

Das bedeutet: Es gibt verstärkte Kontrollen und Reisewarnungen. "Wir konnten die Einreisebeschränkungen für 32 europäische Staaten aufheben", sagte Außenminister Schallenberg. Was die Reisefreiheit angeht, sei man aber noch "meilenweit" von der Normalität entfernt. Man habe gehofft, am Westbalkan Öffnungsschritte setzen zu können - aber dem sei nicht so.

Im Gegenteil: Mit sofortiger Wirkung gilt für den gesamten Westbalkan die höchste Reisewarnung. 

Außenminister Schallenberg: Reisewarnung für den Westbalkans

Quarantäne bei der Rückkehr

"530.000 Menschen in Österreich haben Familie und Wurzeln in den Staaten am Westbalkan", erklärte Integrationsministerin Susanne Raab. Die Information (über das Virus) sei in den entsprechenden Communities vielfach zeitverzögert angekommen - das sei mit ein Grund, warum man nun - gemeinsam mit den höheren Infektionszahlen - besonderes Augenmerk auf den Westbalkan legen müsse. Es soll, so Raab, unbedingt verhindert werden, dass sich das Virus durch Urlaubsreisen oder das Pendeln verbreitet. 

Gesundheitsminister Anschober warnt vor Clusterbildungen durch Reisende

Die Konsequenz: Wer den Westbalkan bereist, muss bei der Rückkehr entweder einen maximal vier Tage alten Covid-19-Test vorlegen oder sich in eine 14-tägige Quarantäne begeben.

In diesem Zusammenhang erklärte Innenminister Karl Nehammer, dass man die Kontrollen nun verschärfe. "Es drohen bis zu 1400 Euro Strafen", sagt Nehammer. Es sei kein Kavaliersdelikt, wenn man ohne negativen Covid-19-Test einreise.

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