Doskozil wird dabei den Weg einer "behutsamen, gut kontrollierten Lockerung" vertreten, wie er vorab erklärte. "In Bereichen wie Tourismus und Gastronomie, Kultur und Sport gibt es umfassende Präventions- und Sicherheitskonzepte, die Lockerungsschritte ohne unkalkulierbares Risiko ermöglichen. Die Bundesregierung muss diesen Konzepten eine Chance geben“, so Doskozil. Der Sozialdemokrat vertritt die These, dass "wohldosierte Lockerungsschritte" eine Verlagerung des Infektionsgeschehens in den Privatbereich vermeiden können.
Die Position ist in der SPÖ nicht ganz unumstritten. So hat Parteichefin und Epidemiologin Pamela Rendi-Wagner am Wochenende mehrfach jede Art der Lockerung ausgeschlossen und vor einem "Kollaps der Intensivstationen" gewarnt.
Doskozil wischt das nicht ganz zur Seite: Selbstverständlich gelte es die Entwicklung in den Spitälern im Auge zu behalten. Es habe weiterhin oberste Priorität, eine Überlastung der Intensivkapazitäten zu verhindern. Im Burgenland sei aber beispielsweise im Bereich des Tourismus bereits bewiesen worden, dass eine Öffnung unter strengen Sicherheits- und Kontrollauflagen zu keinen zusätzlichen Infektionen führt. Neben dem Impfen stelle eine engmaschige Teststrategie den wichtigsten Schlüssel für weitere Lockerungsschritte dar. Das Burgenland liege im Bundesländervergleich nicht nur bei der Durchimpfung der Bevölkerung im Spitzenfeld, sondern sei auch beim Testen Zweiter hinter Vorarlberg.
„Je bürgernäher wir das Testangebot gestalten, desto eher kriegen wir die Infektionszahlen wieder nachhaltig runter. Bis zur vollständigen Durchimpfung der Bevölkerung gibt es kein anderes Mittel als das Testen, um einen permanenten Lockdown mit schwerwiegenden sozialen und wirtschaftlichen Folgen zu verhindern“, so Doskozil. Er trete auch weiter für eine Regionalisierung der Covid-19-Maßnahmen ein. Neben der 7-Tage-Inzidenz müsse dabei aber auch die Testquote der jeweiligen Regionen berücksichtigt werden.
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