Emissionen um 6,4 Prozent gesunken: "Können Kampf gegen Klimakrise gewinnen"
Klimaministerin Leonore Gewessler präsentierte am Donnerstag Zahlen des Umweltbundesamts, die bestätigen sollen: "Mutige Klimapolitik wirkt". Nämlich: Der Rückgang der Emissionen lag 2023 bei 6,4 Prozent.
Das ist für Gewessler schon "äußerst erfreulich". Noch erfreulicher: Nur ein Prozentpunkt liege in konjunkturellen Einflüssen und dem Wetter begründet. 5,4 Prozent, also der bei Weitem größte Teil, seien auf Klimaschutzmaßnahmen zurückzuführen, erklärte sie.
"Ich freue mich, dass sich ablesen lässt, wie sehr die Maßnahmen, die wir gesetzt haben, auf das Klima und unsere Umwelt wirken", sagte Gewessler.
Der Ausbau von erneuerbaren Energien, die Investitionen in den öffentlichen Verkehr und in umweltfreundliche Mobilität - das alles lohne sich - ebenso Haussanierungen, Fassadendämmungen und Heizungstausch.
Österreich am Zielpfad
Im Vorjahr sind 68,2 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen worden - das sei laut Gewessler "der niedrigste Wert seit 1990". Der Rückgang bedeute aber noch mehr: "Er bringt uns auf unseren Zielpfad." Bis 2030 sollen 48 Prozent CO2 eingespart werden, bis 2040 soll Österreich klimaneutral werden.
Für Gewessler ist das "eine wirklich herausragende Nachricht, die zeigt: Wenn wir so weitermachen, dann können wir den Kampf gegen die Klimakrise gewinnen."
Stärkste Abnahme im Gebäudebereich
Details berichtete dann Günther Lichtblau vom Umweltbundesamt. Die wichtigsten Punkte:
- Sowohl bei Erdgas wie auch bei Heizöl und beim Emissionshandel liege eine deutliche Abnahme vor. Man sehe hier das Resultat der Abkehr von den Fossilen.
- Der Klimaexperte hob die Bedeutung des Mobilitätsbereichs für das Erreichen der Klimaziele hervor: "Der Verkehr hat mit 19,8 Millionen Tonnen den größten Anteil an den österreichischen Treibhausgasemissionen und einen Anteil von 45 Prozent bei den KSG-Sektoren ohne Emissionshandel". Eine Reduktion von 3,8 Prozent gab es trotzdem, was unter andere mit einem Rückgang beim Tanktourismus und der Energiekrise durch den Ukrainekrieg zu erklären ist - "ohne diese Preissignale hätte es diese Entwicklung nicht gegeben."
- Auch die "Kombi von CO2-Bepreisung und den Investitionen in den öffentlichen Verkehr samt 300.000 Klimaticket-Nutzern wie die geförderte E-Mobilität" mache laut Gewessler den Shift aus.
- Die stärksten Abnahmen bei Sektoren, die vom Klimaschutzgesetz umfasst sind, war mit rund minus 20 Prozent im Gebäudebereich zu sehen. Es gebe hier zwar einen kleinen Einfluss von den rückläufigen Heiztagen, so Lichtblau, Auslöser seien aber vor allem der Umstieg auf Erneuerbare Energien und die Wärmedämmung. Man liege seit zwei Jahren auf dem ESR-Zielpfad der EU, das sei "summa summarum eine sehr interessante Entwicklung", schloss Lichtblau.
Das Treibhausgas-Minus braucht jedenfalls eine Prolongierung, rund 4 bis 5 Prozent brauche man in Zukunft weiterhin an jährlicher Reduktion um auf Zielpfad Richtung Klimaneutralität zu bleiben, so Lichtblau.
Im internationalen Vergleich seit 2020 stehe Österreich sehr gut, wenn man als Referenz etwa Deutschland nehme, das Schwierigkeiten bei den Klimazielen habe - und so ginge es einigen Ländern in der EU, auch wenn viele nordische Länder ebenfalls gut unterwegs seien, so Lichtblau.
"Und so muss es weitergehen. Es wird weiterhin eine Vielzahl von Maßnahmen in allen Sektoren brauchen", ergänzte Gewessler.
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