Causa Tojner: WKStA ließ Firmenkonten öffnen

Michael Tojner
Korruptionsjäger ermitteln wegen schweren Betrugs. Insgesamt soll ein Schaden für das Land Burgenland von mehreren Millionen Euro entstanden sein.

„Am Ende wird sich Doskozil noch bei mir entschuldigen müssen.“ Große Töne schlug Investor Michael Tojner in einem KURIER-Interview im März 2019 an. Wenige Wochen zuvor hatte Burgenlands Landeschef eine Anzeige gegen Tojner eingebracht.

Doskozils Vorwurf: Die gemeinnützigen burgenländischen Wohnbaugesellschaften Gesfö und Riedenhof sollen mit Absicht die Aberkennung der Gemeinnützigkeit verfolgt haben, um beim Abverkauf der wertvollen Liegenschaften einen beachtlichen Gewinn zu machen.

Wie soll Tojner dieses Schlupfloch gefunden haben, obwohl das Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz private Investoren und Bauträger ausschließt? Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) verdächtigt ihn, ein Konstrukt von Strohmännern, Treuhändern und Firmennetzwerken geschaffen zu haben, um an die attraktiven Baugesellschaften heranzukommen.

Dass es am Ende eine Entschuldigung von Doskozil geben wird, ist aus der Sicht der WKStA zu bezweifeln. Sie ermittelt gegen Tojner nun wegen schweren Betrugs und Untreue. Insgesamt gibt es 40 Beschuldigte in den Verfahren. Die Gretchenfrage ist: Wer steckt hinter den Gesellschaften (sie heißen Jump und Run - bzw. jetzt Saltus und Corsus Immobilien Entwicklungs GesmbH), die die Liegenschaften erworben haben?

Die WKStA hat nun eine dem KURIER vorliegende Anordnung zur Auskunftserteilung von Bankkonten und Bankgeschäften der erwähnten Gesellschaften erteilt.

Kommentare