Cannabis-Debatte in Österreich: Zwischen "Klientelpolitik" und "Scheinheiligkeit"

Cannabis buds are seen inside an indoor farm at the Amber Farm, in Bangkok
Nur etwa jeder Zehnte, der beim unerlaubten Umgang (nicht Handel) mit Suchtgift erwischt wird, wird dafür verurteilt.

Seit Deutschland vergangene Woche einen Plan zur teilweisen Legalisierung von Cannabis bekannt gemacht hat, ist die Debatte auch in Österreich wieder gestartet.

Am Wochenende waren es die Neos bzw. deren Jugendorganisation, die Junos, die dazu aufforderten, mit Deutschland gleichzuziehen. Die dortigen Pläne seien ein Schritt in die richtige Richtung.

Konkret fordern die Junos die kontrollierte Freigabe von Cannabis an lizenzierten Verkaufsstellen. Dabei sollen Volljährige in Fachgeschäften, wie beispielsweise Apotheken, unbeschränkt Cannabis erwerben können.

„Dealer fragen Jugendliche nicht nach dem Ausweis, lizenzierte Händler schon. So zu tun, als ob Cannabis kein Teil der Gesellschaft sei, ist falsch“, sagt Junos-Chefin Sophie Wotschke. Den derzeitigen Umgang mit Cannabis in Österreich nennt sie „scheinheilig“.

Die ÖVP ist traditionell gegen eine Legalisierung von Cannabis. Diese sei nämlich „lediglich Klientelpolitik für einige Wenige und gleichzeitig eine potenzielle Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung“, wie der türkise Generalsekretär Christian Stocker sagt. Das habe nichts mit der Realität zu tun, kontert Wotschke.

Doch wie sieht die zumindest im Hinblick auf die strafrechtliche Verfolgung aus?

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