BZÖ-Chef Bucher: „Wir werden vor Stronach liegen“
Beim Fernsehduell vergangene Woche hat sich Josef Bucher von seinem größten Konkurrenten, Frank Stronach, Erniedrigungen gefallen lassen. Am Sonntag, beim Wahlkampfauftakt des BZÖ in St. Wolfgang im Salzkammergut, versucht er zurückzuschlagen.
Stronach ist eine „Witzfigur“, deswegen sei er vorsichtig mit ihm in der ORF-Debatte umgegangen. Und weiter: „Fränk versucht ja alles einzukaufen. Es würde mich daher nicht wundern, wenn „Fränk jetzt auch noch aus der nächsten Konservendose herausspringt“, macht er von einer erhöhten runden orangen Plattform aus Stimmung.
Aufholjagd
Große Worte spricht der Mann, der sich als Vertreter der „modernen politischen Mitte“ sieht. Mit der Vorgabe hoher Ziele will Bucher das Ruder herumreißen. „Wir müssen diese 50 Prozent von Rot und Schwarz knacken, um Österreich zu verändern. Wir werden vor Stronach liegen.“ Seine Ziele sind hochgegriffen, wohl unrealistisch. In allen Umfragen liegt das BZÖ bei drei Prozent, der Einzug in das Parlament ist ungewiss. Das Team Stronach hingegen liegt bei sieben bis acht Prozentpunkten, der Kurs in Richtung Nationalrat scheint weiter zu stimmen.
Inhaltlich geht es dem BZÖ vor allem um Steuern: „Runter mit den Steuern, dann geht’s rauf mit Beschäftigung und Wohlstand in unserem Land“, lautet die Botschaft Buchers. Nötig sei dafür eine Entbürokratisierung. Er kritisiert, dass es „in Österreich gleich viele Beamte wie Unternehmer gibt. So werden wir untergehen“, orakelt er im Eventresort „Scalaria“ vor etwas mehr als 600 Mitgliedern und Anhängern.
Sauberpartei
Der ÖVP wirft er „mangelnde Wirtschaftskompetenz“ vor – und macht sie für das Kärntner Hypo-Debakel zuständig. Von den Fehlern Jörg Haiders will Bucher nichts wissen. „Jörg Haider hat diesen Krempel (Hypo-Alpe-Adria-Bank) erfolgreich verkauft, der ehemalige ÖVP-Finanzminister Josef Pröll hat dann die Verluste verstaatlicht.“
Das BZÖ sei laut Bucher eine Sauberpartei. Er fordert ein in der Verfassung verankertes Spekulationsverbot.
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