Budget: Mütter junger Kinder sind wieder Verlierer
Eine große, wenn auch sehr leise Gruppe, scheint der größte Verlierer dieses Budgets zu sein – und das auch nicht zum ersten Mal: Mütter junger Kinder. Denn für den Ausbau der Krippen- und Kindergartenplätze sind wieder viel zu wenig Mittel vorgesehen.
Das kritisieren in seltener Einigkeit die Ökonomin Monika-Köppl-Turyna vom rechtsliberalen Thinktank Eco Austria, die Ökonomin Katharina Mader, Referentin in der Arbeiterkammer und Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger.
Tatsächlich hinkt Österreich beim Ausbau der Kinderbetreuung den EU-Zielen deutlich hinterher. Das sogenannte Barcelona-Ziel galt für 2010, ein Drittel der Kinder unter drei Jahren sollten demnach in Betreuung sein können. Tatsächlich sind wir bei einer Quote knapp unter 30 Prozent. „Und die neue Care-Strategie der EU, die derzeit ausgearbeitet wird, sieht vor, dass bis 2030 die Hälfte aller unter 3-Jährigen einen Platz haben sollen“, erklärt AK-Ökonomin Mader.
Köppl-Turyna von Eco-Austria und Mader sehen einen mehrfachen positiven Effekt, würde die Kinderbetreuung endlich ausgebaut werden: Deutlich mehr Frauen könnten zurück in den Arbeitsmarkt, die Kinder würden massiv vom Kindergarten als erste Bildungseinrichtung profitieren.
Und letztlich könnte auch der Staat profitieren: „Die Effekte übersteigen in Summe die Kosten des Ausbaus.“, zitiert Köppl-Turyna aus aktuellen Studien. „Und in Zeiten wie diesen“, erklärt AK-Ökonomin Mader, “können sich viele Familien ohnehin nicht mehr leisten, dass eine Person komplett aus dem Arbeitsmarkt herausfällt, auch nur halbtags.“
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