Bischof über Hofer-Plakate: "Missbrauch von Religion"

FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer und FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl
Vor allem Vertreter der evangelischen Kirche stoßen sich an den neuen Plakaten von FPÖ- Mann Hofer.

Die neuen Plakate von FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer regen auf. Beim vierten Anlauf zur Wahl des Bundespräsidenten setzt Hofer bekanntermaßen auf Gott. Auf all seinen Plakaten für den Urnengang am 4. Dezember findet sich das Zitat "So wahr mir Gott helfe". Die Slogans auf den Plakaten lauten entweder "Für Österreich mit Herz und Seele" oder "In eurem Sinne entscheiden".

Die Kritik kommt vor allem von evangelischer Seite.

Religion hätte im Wahlkampf nichts verloren, sagt der evangelische Bischof Michael Bünker im Ö1-Sonntagsjournal. Zu den Hofer Plakaten stellt er klar: “Das ist eine Form von Missbrauch von Religion für die Werbung von Wähler- und Wählerinnenstimmen.“ Er bezieht sich auf das zweite Gebot: Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen. Bünker sagt weiter: "Die evangelische Kirche fordert dazu auf, dass mit religiösen Inhalten behutsam umgegangen wird."

Der Direktor der Diakonie Österreich, Michael Chalupka, twitterte am Freitag ebenfalls das zweite Gebot.

Der Tweet ist wohl eine Anspielung auf die neuen Plakate Hofers.

Daneben hat sich auch der evangelische Superintendent von Salzburg und Tirol, Olivier Dantine, zu Wort gemeldet. "Ein Kandidat der seinen christlichen Glauben öffentlich macht, sollte das 2. Gebot ("Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen", Anm.) kennen", schreibt Dantine in einem Posting auf seiner Facebook-Seite. "Da wird Gott missbräuchlich als Chiffre für eine 'abendländische Kultur' verwendet, und, weil als Wahlkampfmotto benutzt, wird Gott für das Wahlprogramm in Beschlag genommen", heißt es weiter, solch ein Wahlkampfmotto missachte außerdem die Säkularität des Staates.

Hofer ist nach seinem Austritt aus der römisch-katholischen Kirche evangelisch.

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