Der Fiskalrat ist freilich nicht die einzige Institution, die sich partei-unabhängig und -übergreifend mit Reformvorschlägen an die nächste Bundesregierung wendet.
Auch die Initiative mehrGRIPS hat ein umfassendes Pflichtenheft für die nächste Koalition erarbeitet. Die Ergebnisse liegen nun vor.
mehrGRIPS versammelt Vertreter der Wirtschaft, der Wissenschaft, aus NGOs, Gewerkschaften und anderen Institutionen.
In vier großen Teilbereichen wurden Vorschläge erarbeitet, was Österreichs Politik in den nächsten zwölf Monaten angehen muss, damit sich das Land in Schlüsselfeldern verbessert. Eines der angreifbarsten Felder ist die Bildung. Und in diesem Feld hat die Initiative folgende Vorschläge bzw. Forderungen erarbeitet:
- Der Beruf der „Elementar- und Grundschulpädagogik“ wird ein eigenes Berufsfeld, das als erste Stufe im Bildungssystem auch im Bildungsministerium angesiedelt wird.
- Das Konzept einer hochwertigen verschränkten Ganztagsschule wird massiv ausgebaut: 75 Prozent der Schüler sollen bis mindestens 15 Uhr in der Schule sein, außerhalb der Schulzeiten sind keine Hausaufgaben oder Nachhilfe zu erledigen, die Beschulung durch Eltern oder Nachhilfe-Kräfte entfällt.
- Es wird mehr Durchlässigkeit im pädagogischen Betrieb in beide Richtungen ermöglicht. Pädagogen, die aussteigen wollen, werden für Verwaltungs- oder soziale Aufgaben im öffentlichen Dienst umgeschult. Umgekehrt wird die Einstiegsmöglichkeit von Quereinsteigern in den Lehrberuf ausgebaut.
- Die Rolle der Schulleiter wird massiv aufgewertet: Sie werden verpflichtend weiter qualifiziert, bekommen in Sachen Budget und Personal mehr Eigenverantwortung und sollen an dem Erreichen von Zielen gemessen und mit Gehaltsanreizen dafür belohnt werden.
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