Besuch bei Toni Faber: Ein Bewahrer, der das Risiko sucht

Besuch bei Toni Faber: Ein Bewahrer, der das Risiko sucht
Der Dompfarrer des Wiener Stephansdoms führte den KURIER durch sein Büro. Was Lust, Freude und Risiko mit seinem Job zu tun haben und warum er Orgelpfeifen hortet.

Links an der Wand, ein paar Schritte neben dem großen Besprechungstisch, steht ein kleinerer Tisch. Zwei Menschen, zwei Kaffeetassen – mehr hat nicht Platz, und mehr braucht es auch nicht. Dompfarrer Toni Faber sitzt hier mit Menschen, die mit ihren Sorgen zu ihm kommen. Über dem Tisch hängt ein Bild mit tiefroten Farbspritzern. „Blutig, hingeworfen – wie das Leben manchmal ist“, sagt Faber.

An der Wand gegenüber ist ein Kredenzaltar. Barock, kunstvoll geschnitzt, mit Jesus am Kreuz, Engerln, Petrus und Paulus. Darauf ein modernes Kunstwerk, das aussieht wie ein zerfetztes Buch mit Nägeln, die herausragen. Worte, sagt der Dompfarrer, stiften nicht nur Sinn, sie heilen nicht nur. Oft verletzen sie auch. In diesem Raum prallt vieles aufeinander. Der Dompfarrer liebt Gegensätze.

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