Beamtengehälter: Abschluss im Eiltempo geschafft

Schelling und Steßl verhandelten auf Regierungsseite mit GÖD-Chef Neugebauer (M.)
2016 steigen die Löhne der Bundesbediensteten um 1,3 Prozent.

Was passiert, wenn man den ehemaligen Manager und heutigen Finanzminister Hans Jörg Schelling mit den finalen, nicht selten nächtelangen Verhandlungen über die Beamten-Gehaltsverhandlungen betraut?

45 Minuten in großer Runde, danach 45 Minuten in kleiner Runde. Und schon werden die Hände geschüttelt, die Einigung ist vollbracht. Eineinhalb Stunden, das ist, so glaubt man im Finanzministerium, ein neuer Rekord.

Gehaltsplus

Im kommenden Jahr 2016 erhalten die Beamten ein Gehaltsplus von 1,3 Prozent. Die Verhandlungen betreffen 131.000 Bundesbedienstete, 66.000 Landeslehrer und 7000 in ausgegliederten Bereichen (ohne Post). Und rund 260.000 Landes- und Gemeindebedienstete sind davon indirekt betroffen, da sich ihr Lohn-Plus meist am Ergebnis der Beamten-Lohnrunde orientiert. Schelling wird für die Beamten rund 162 Millionen Euro zusätzlich im kommenden Jahr auszahlen müssen.

Wenig Spielraum

Das Ergebnis lag am unteren Ende dessen, was laut Verhandlern vor der finalen Runde am Mittwochabend als realistisch angesehen wurde. Tatsächlich war der Spielraum für den Abschluss nämlich recht eng gesteckt: Zwischen 1,2 und 1,5 Prozent sollte die Erhöhung liegen, war zuvor aus Verhandlerkreisen zu hören. Eine Null-Lohnrunde wurde vonseiten der Gewerkschaft ausgeschlossen.

Sowohl Beamtengewerkschafter Fritz Neugebauer als auch Schelling verwiesen darauf, dass das Ergebnis, das schon in der dritten Verhandlungsrunde erzielt werden konnte, über der Inflation von 1,06 Prozent liege.

"Gutes Ergebnis"

Vom Wirtschaftswachstum hätten die Beamten damit gut ein Drittel lukriert, sagte der Chef der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst von einem „guten Ergebnis“. Schelling bezeichnete es als „fair und richtig“, dass die aktiven Beamten auch geringfügig über der Pensionserhöhung von 1,2 Prozent liegen.

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