Der Bericht lässt keinen Zweifel daran, dass der Mensch einen massiven Anteil an der ökologischen Zerstörung habe, die „einen moralischen und politischen Auftrag insbesondere für jene Menschen, Institutionen und Organisationen beinhaltet, die stark zum Klimawandel beitragen, und den Großteil der Last ihrer Aktivitäten auf ungerechte Weise auf Menschen in anderen Teilen der Welt und auf zukünftige Generationen abwälzen“.
Fünf Millionen Todesfälle seien auf die Auswirkungen des Klimawandels zurückzuführen, rechnet die Kommission vor. Die Rede ist von über 10.000 Virustypen, die Menschen infizieren könnten, verstärkt durch den Klimawandel. Die Bioethik-Kommission verweist auch auf ein seiner Ansicht nach „wegweisendes Urteil“ des deutschen Bundesverfassungsgerichtes. Dieses sieht „in dem nicht gesetzten bzw. unzureichenden Handeln der Politik eine unfaire Lastenverschiebung auf zukünftige Generationen“.
Angeführt werden auch die Treibhausgas-Emissionen, die in Österreich gegenüber 1990 entgegen wiederholter seitheriger Zielsetzungen bisher nicht reduziert werden: „Auch wenn in den Bereichen Industrie, Haushalt und Landwirtschaft deutliche Reduktionen erreicht werden konnten, wurden diese Erfolge durch den enormen Anstieg in anderen Bereichen (insbesondere im Straßenverkehrsbereich) regelrecht „aufgefressen“.
Daher sei der klimapolitische Handlungsbedarf in Österreich enorm. Die Analysen des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change), des APCC (Austrian Panel on Climate Change) und des Umweltbundesamtes zeigen auf, dass die gesetzten emissionsreduzierenden Maßnahmen auf keiner Ebenen ausreichen, um die Ziele Österreichs bzw. des Pariser Abkommens zu erreichen.
Die ersten zehn der 18 Handlungsanleitungen der Bioethik-Kommission richten sich an Regierende, Klima- und Umweltschutz stärker Rechnung zu tragen. Die Förderung klimaschädlicher Aktivitäten müssten unterbunden, konkrete Maßnahmen zur Verringerung von Emissionen aus Transport und Verkehr gesetzt werden.
Die Kommission wendet sich auch an Medien. Diese müssten Regeln für eine qualitätsvolle Klimaberichterstattung machen und Werbung für klimaschädliche Produkte kennzeichnen. Die Klimakrise und ihre Folgen müssten in den Bildungskanon aufgenommen, Forschung und Projekte zur Klimakrise stärker gefördert werden. J.kleinrath
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