Asyl: So viele Personen wurden heuer schon abgeschoben

Eine Kolonne von Flüchtlingen überquert die Staatsgrenze in Spielfeld
Die Zahl der Flüchtlinge, die Österreich verlassen, ist in den ersten 10 Monaten von 2023 um 25 Prozent gestiegen.

Die Zahl der Österreich verlassenden Flüchtlinge ist heuer deutlich gestiegen. Von Jänner bis Ende Oktober erfolgten laut aktuellen Zahlen des Innenministeriums insgesamt 10.478 Außerlandesbringungen, davon 5.496 freiwillige (52 Prozent) und 4.982 zwangsweise Ausreisen (48 Prozent). 

➤ Mehr lesen: Bischöfe kritisieren Asyl-Politik: "Kalkül, bei Wahlen zu punkten"

Das ist eine Steigerung der Außerlandesbringungen um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr - bei einem Rückgang der Asylanträge im Jahr 2023 um knapp 50 Prozent. Im Vorjahr waren in den ersten zehn Monaten 8.403 Personen außer Landes gebracht worden.

45 Prozent der zwangsweise außer Landes gebrachten sind strafrechtlich verurteilt

Bei den zwangsweisen Außerlandesbringungen weisen mehr als 45 Prozent der Personen eine strafrechtliche Verurteilung auf. Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) legt den Fokus eigenen Angaben zu Folge weiterhin auf die Steigerung der Außerlandesbringungen. 

So wurden in den vergangenen zwei Wochen, neben zahlreichen Einzelrückführungen, insgesamt sechs Charterrückführungen durchgeführt. Insgesamt wurden im Jahr 2023 bisher zehn Dublin-Charterrückführungen nach Bulgarien sowie jeweils sieben nach Rumänien und Kroatien vollzogen.

Mehr Asylwerber und -berechtigte in der Grundversorgung

Indes zeigt eine Anfragebeantwortung des Innenministeriums an den freiheitlichen Abgeordneten Hannes Amesbauer, dass die Zahl der am Asylweg in die Grundversorgung gelangten Personen leicht ansteigend ist. Im September waren in dieser Betreuung: 

  • Knapp 19.000 Asylwerber, 
  • gut 3.200 Asylberechtigte, 
  • knapp 10.300 subsidiär Schutzberechtigte. 

Das sind rund 4.000 mehr als zur gleichen Zeit im Vorjahr. 

Das letzte Mal einen höheren Wert gab es 2018, als Herbert Kickl (FPÖ) das Innenressort leitete. Während damals die Zahl der Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten ähnlich war wie heuer, war jene der Asylwerber in der Grundversorgung mit rund 32.000 Personen deutlich höher.

➤ Mehr lesen: Arbeitspflicht für Asylwerber: Ja – aber wie?

Aktuell die größte Gruppe in der Grundversorgung stellen nicht Asylwerber sondern Vertriebene aus der Ukraine.

Kommentare