Arbeiterkammer bringt Gegenvorschlag zum SPÖ-Klimaticket

Arbeiterkammer bringt Gegenvorschlag zum SPÖ-Klimaticket
Damit will man vor allem die Generation erreichen, die sich mit den Fridays for Future-Demonstrationen für eine entschiedene Klimapolitik einsetzt.

Es sei keine Kritik am SPÖ-Vorschlag, sondern eine Ergänzung: Nachdem die SPÖ im Juli die Forderung nach einem "Klimaticket für alle" eingebracht hatte, präsentierte die Arbeiterkammer (AK) am Freitag ein eigenes Ticket-Modell. Die Devise: „einfacher, fairer, preiswert". 

Laut Vorschlag der SPÖ sollte es ein Klimaticket geben, mit dem man zusätzlich zur Jahreskarte um drei Euro pro Tag öffentlich durch ganz Österreich fahren kann. Heißt zusammengerechnet etwas mehr als 1000 Euro zusätzlich zur Jahreskarte. Auch die Grünen sind auf diese Forderung aufgesprungen.

Die Arbeiterkammer schlägt nun ein Drei-Stufen-Modell für ein einfacheres Ticketsystem vor.

Im ersten Schritt geht es darum, für alle unter 24, die sich in Ausbildung befinden, eine konstengünstige Fahrt zu ermöglichen: „70 Euro für die Jahreskarte im jeweiligen Verkehrsverbund: So gewinnen wir ein junges Publikum für die Öffis und den Klimaschutz“, sagt AK-Präsidentin Renate Anderl. Nach AK-Schätzungen würden davon 150.000 junge Menschen profitieren, darunter über 130.000 Studierende in ganz Österreich. Kostenpunkt: Etwa 120 Millionen Euro für ganz Österreich. Laut AK könne man so junge Menschen daran gewöhnen, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, "der Umstieg aufs Auto ist dann gar nicht mehr so wichtig", heißt es. Immerhin sei es auch die Generation, die sich jetzt mit Fridays for Future-Demonstrationen für eine entschiedene Klimapolitik einsetzt.

80 Millionen Kosten für Bund und Länder

Ein weiterer Anreiz, in der Ostregion mit Öffis unterwegs zu sein, soll laut AK zusätzlich zum derzeit gängigen Tarifmodell, das nach Wegstrecke abrechnet, ein Ticket für die ganze Ostregion angeboten werden. Im Modell der AK könnte das Ticket Ostregion 765 Euro (Kernzone Wien 365 Euro im Jahr und Ostregion mit 400 Euro im Jahr) kosten. Für Bund und Länder würde das Mindestkosten von 80 Millionen Euro für die Ostregion bedeuten.

In zwei Jahren könnte dann als dritter Punkt ein Ticket angeboten werden, mit dem man für rund 1.200 Euro mit allen Verkehrsmitteln durch ganz Österreich, inklusive der Stadtverkehre. Eine Kostenschätzung könnte allerdings erst später erfolgen.

Kommentare