Anschober warnt vor dritter Corona-Welle
Rudolf Anschober ist zurück. Seinen ersten Auftritt nach fünf Tagen Krankenstand nutzte der Gesundheitsminister am Montag auch für ein eindrückliche Warnung: "Ich sehe in Österreich den Beginn einer dritten Welle", sagte Anschober im Ö1-Morgenjournal. "Den haben wir vielfach in Europa. Das heißt: Wir müssen alles unternehmen, damit es nicht zu einer Situation wie im Herbst kommt." Das heißt, man müsse darauf achten, dass es nicht von einer linearen Steigerung zu einem exponentiellen Wachstum kommen.
Anschober verwies auf die Pilotregion Vorarlberg, in der man sich genau ansehen müsse, ob Zutrittstests funktionieren. Mehr zur Situation in Vorarlberg, wo seit heute wieder die Gastronomie geöffnet ist, lesen Sie hier:
Anschober kündigte auch einen Erlass für die Länder an, damit die Impfungen wieder einheitlicher verabreicht werden. Es müssten zuerst die älteren und die Risikogruppen geimpft werden, so der Minister.
Der Erlass wird heute wohl auch Thema der Beratungen der Regierung mit den Ländern und Experten über die aktuelle Corona-Situation sein. Anschober betonte am Montag erneut, dass die rasche Verimpfung der in den nächsten Monaten steigenden Liefermengen an Impfstoff "entscheidend" sein wird. Um sicher zu gehen, dass das einheitlich verlaufe, soll nun ein neuer Erlass zum Impfplan an die Bundesländer gehen.
Exponentieller Trend seit Mitte Februar
Seit Wochen steigen die Infektionszahlen in Österreich wieder. Von Sonntag auf Montag wurden nun 1.896 Neuinfektionen registriert - im Langzeitvergleich liegt Österreich inzwischen wieder bei einer 7-Tages-Inzidenz von 205. Noch am 10. Februar lag Österreich bei rund 104, seit 12. Laut Statistiker Erich Neuwirth ist in Österreich seit Mitte Februar wieder ein exponentieller Trend festzustellen.
Die Regierung berät heute mit Experten und Ländervertretern über die aktuelle Corona-Situation. Getagt wird virtuell per Videokonferenz, weitere Öffnungsschritte für die Zeit nach Ostern sind nicht zu erwarten. Man wolle kommende Woche die Lage noch beobachten, hat es zuletzt im Bundeskanzleramt geheißen.
Anschober hatte im Ö1-Morgenjournal auch den Rückzug von Clemens Martin Auer von der Impfkoordination verkündet. Der Schritt war am Wochenende von der ÖVP gefordert worden, nachdem Bundeskanzler Sebastian Kurz die ungleiche Aufteilung der Impfstoffe innerhalb der EU kritisiert hatte - mehr dazu lesen Sie hier:
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