AMS-Chef Johannes Kopf: "Nicht-Integration kommt teurer als Integration"

AMS-Vorstand Johannes Kopf sprach sich in der "ZIB 2" für mehr Budget für die Integration von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt aus.

Der Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS) Johannes Kopf war am Donnerstagabend in der Zeit im Bild 2 bei Marie-Claire Zimmermann zu Gast. Hauptthema des Interviews war die Forderung von Kopf nach mehr Geld für die Integration von Flüchtlingen am Arbeitsmarkt. 

Zuletzt forderte der AMS-Chef ein Sonderbudget von 50 bis 100 Millionen Euro, um die Integration voranzutreiben. 

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Auf die Frage von Zimmermann, wofür Kopf das Geld konkret brauche, antwortete dieser: "Nostrifizierung, Spracherwerb, Prüfungen, Maßnahmen: All das kostet viel Geld. Es ist aber sehr sinnvoll, darin zu investieren." Denn, die Nicht-Integration käme letztlich teurer als die Integration, so der AMS-Vorstand. 

Kopf sprach davon, dass das vor allem ein "Wien-Thema" sei. Denn die meisten Flüchtlinge kämen in die Stadt, um dort einen Job zu bekommen.

Integration der Frauen schwerer 

Weiters ging es im Gespräch um die Integration der Frauen. Diese sei am Arbeitsmarkt noch einmal schwerer, als jene von Männern.  Zum einen gäbe es das Thema der Familiengründung, dass geflüchtete Frauen also erst mit der Familienplanung starten, wenn sie in einem sicheren Land sind.

Und zum anderen: "hat es auch mit einer niedrigeren Erwerbsquote der Frauen in ihren Herkunftsländern zu tun", erklärte Kopf. "In der Kultur ist das oft noch nicht so drin. Die Frauen sollen besonders ermutigt werden, hier zu arbeiten." 

Zum Schluss des Interviews fragte Zimmermann den AMS-Chef noch nach seiner Einschätzung zur wirtschaftlichen Lage in Österreich. Zimmermann sprach dabei die vielen Firmeninsolvenzen an.

AMS-Chef zeigte sich zuversichtlich

Kopf zeigte sich jedoch zuversichtlich: "Man muss dazu sagen, dass während der Coronazeit einige Insolvenzen verhindert wurden. Die zeigen sich jetzt. Aber ganz pessimistisch bin ich nicht, das zeigen unsere Zahlen nicht." Noch sähe es nicht so aus, als würde Österreich in eine Rezession schlittern, so Kopf.

"Wir werden das schon zambringen", brachte er es abschließend auf den Punkt.

 

 

 

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