Am 16. Jänner sollen Praxen schließen

Am 16. Jänner sollen Praxen schließen
Kammerchef Wechselberger fordert 1300 neue Kassenverträge für Mediziner.

Österreichs Ärzte werden zunehmend ungehalten. Seit Tagen protestieren die Mediziner gegen die kolportierten Reformpläne im Gesundheitsbereich. Am Samstag legte der Präsident der Ärztekammer, Artur Wechselberger, im ORF-Radio nach: Für 5. Dezember sei ein „Patienteninformationstag“ geplant; lenke die Gesundheitspolitik nicht endlich ein, dann würden – quasi als nächste Eskalationsstufe – am 16. Jänner auch etliche Ordinationen geschlossen bleiben. „Die Notversorgung bleibt dabei selbstverständlich gewährleistet“, sagte Wechselberger.

Mitreden

Im Wesentlichen ging es dem obersten Ärztesprecher um zwei Botschaften: Zum einen fühlen sich die Ärzte bei der geplanten Gesundheitsreform übergangen – man will als gleichberechtigter Partner mitreden und die Verhandlungen über allfällige Änderungen und/oder Einsparungen nicht Bund, Ländern und Krankenkassen überlassen.

Zum anderen ventilierte Wechselberger den Wunsch nach neuen Vertragsstellen für Kassen-Ärzte. „In Österreich fehlen derzeit 1000 bis 1300 Kassenstellen.“
Die Gesprächsbasis zwischen Ärzten und Politik ist derzeit stark getrübt. Wie berichtet, hatten wesentliche Vertreter der Gesundheitspolitik (Gesundheitsminister Stöger, Finanzministerin Fekter, Landeshauptmann Pühringer, Hauptverbands-Vorsitzender Schelling, etc.) der Ärztekammer in einem offenen Brief ausgerichtet, ihr „Vertrauensverhältnis zu den Patienten“ wissentlich zu missbrauchen, indem man „Misstrauen gegen die Gesundheitsreform säe“.

Wechselberger sieht die Sache naturgemäß anders: Man mache sich Sorgen um die Zukunft der freien Arztpraxis und die Wohnort-nahe Versorgung der Patienten.
 

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