Tag 2 in Berlin. Gleich in der Früh trifft Sebastian KurzJoachim Gauck, den früheren deutschen Bundespräsidenten. Von dort eilt er weiter ins Haus der deutschen Industrie, wo man schon auf den Bundeskanzler aus Österreich wartet. Industriepräsident Dieter Kempf holt Kurz im Foyer ab und stellt sich mit ihm in den Lift. Die Türen der vollbesetzten Kabine schließen sich, aber der Lift steckt.
Etwas peinlich für die Industrievertreter – der Lift stammt nämlich von einem deutschen Paradebetrieb, dessen Namen Kempf später im Sitzungssaal vor den wartenden Gesprächsteilnehmern nobel verschweigen wird.
Klaustrophob ist Sebastian Kurz jedenfalls nicht, davon konnte sich der KURIER, der ebenfalls in der Liftkabine steckte, überzeugen. Allerdings hatte der Kanzler ein Flashback.
Er ist auch am Wahltag im Lift stecken geblieben, beim Verlassen seines Wohnhauses. Die Sorge, die Kurz am damals in der Liftkabine umtrieb: „Ich hatte Angst, die Wahlparty zu versäumen.“
Partytime war auch in Berlin angesagt. Den Montagabend hatte Kanzler Sebastian Kurz im Springer-Haus verbracht. Für die deutschen Medien ist der junge Kanzler ein begehrter Quotenbringer.
Längere Diskussionsabende im Haus der Springer-Medien stehen fast schon so regelmäßig auf dem Besuchsprogramm des Kanzlers wie Termine bei seiner Amtskollegin, der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Kurz’ Medientermine sind stets gut besucht, und er bedient das Journalisten-Interesse stets bereitwillig mit ausführlichen Hintergrundinformationen. Protokollarischer Höhepunkt der Berlin-Reise war der Besuch in Schloss Bellevue beim deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.
Bekannte in Bellevue
Die beiden kennen einander von früher. Sowohl Kurz als auch Steinmeier waren zeitgleich Außenminister. Kurz trug sich ins Gästebuch ein und verschwand dann für ein halbstündiges Vieraugengespräch in den Amtsräumen des deutschen Staatsoberhaupts.
Vor dem Rückflug schaute Kurz – wie immer in Berlin – bei CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer im Konrad Adenauer-Haus (der Zentrale der CDU in der deutschen Hauptstadt) vorbei. Da ging es dann um Parteiagenden. Eine Unterredung zwischen Türkis und Schwarz sozusagen.
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