Alles Porsche, oder was? SPÖ-Schlagabtausch zu Luxus-Problem
Heute will SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner auf einem Parteipräsidium den intern ersehnten Neustart beginnen, nötige Reformen nach dem Wahldebakel einleiten und endlich die parteiinternen Flügelkämpfe beenden. Ob das gelingt ist mehr als fraglich. Die Querschüsse in der SPÖ wollen nicht und nicht aufhören. Und teils sind daran Leute aus Rendi-Wagners Umfeld selbst schuld.
So geschehen bei Thomas Drozda. Dem glücklosen Ex-Bundesgeschäftsführer, der am Tag nach der Nationalratswahl zurück getreten ist, wurde nachgetreten. Als er seine Sachen aus der SPÖ-Zentrale in der Wiener Löwelstraße abholte, fuhr er mit seinem privaten Porsche vor. Sofort kursierten Fotos von Drozda mit seinem Edel-Gefährt im Netz.
Doch anstatt diese Debatte Debatte sein zu lassen, heizt sie ausgerechnet Drozda nun wieder an. Er meldete sich via Twitter zu Wort.
Er halte bei allem Verständnis für die "radikale" Analyse des Wahlergebnisses die Frage von "privaten Oldtimer-Fahrten" nicht für das Hauptproblem. Drozda trotzig: "Hoffe die Partei stellt in der Frage angemessener An-und Abfahrt eine umfassende Beschlusslage her."
Drozda, der Schlagzeilen mit teuren Uhren, Maßanzügen und nun seinem Auto erzeugte, ist freilich nicht das einzige Luxusproblem der SPÖ.
Ausgerechnet der aufmüpfige Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer, der unter all den schlechten SPÖ-Ergebnissen das allerschlechteste einfuhr, fährt auch einen Porsche. Allerdings einen neuen und keinen Oldtimer wie Drozda. Ist das nun besser oder schlechter?
Im Internet wird darüber heiß diskutiert. Die Kern-Frage der SPÖ-Anhänger und -Kritiker lautet: Wieviel Luxus darf im Leben eines Arbeiterführers sein? Recht machen kann man es offenbar niemanden. Als Christian Kern im Sommer 2018 auf einem Fahrrad vorfuhr, war das für den rechten Flügel der Partei gleich ein Signal für eine offenbar "grün-linke" Fundi-Neuorientierung der SPÖ.
Zuletzt mahnte SJ-Chefin Julia Herr mehr Bodenständigkeit an der Parteispitze ein: "Ich denke mir, dass SPÖ-Politiker ihre Kinder auf öffentliche Schulen schicken sollten, in den Restaurants essen sollten, in denen ihre Wähler essen, und wissen sollten, was ein Brot im Supermarkt kostet."
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