AK-Wahl gestartet: Renate Anderl folgt auf Renate Anderl

AK-Präsidentin Renate Anderl
Die Arbeiterkammer-Präsidentin ist in ihrer Organisation konkurrenzlos. Ihre Fraktion (FSG) dominiert die Arbeitnehmervertretung

Bei der gesetzlichen Interessensvertretung der in Österreich arbeitenden Menschen ist die rote Welt noch in Ordnung. Am Mittwoch startete die AK Wahl (in Wien und NÖ) und man muss kein Prophet sein, um das Ergebnis zu erahnen.

Am Dienstag, dem letzten Tag vor dem Start zum alle fünf Jahre stattfindenden Urnengang, besuchte AK-Präsidentin Renate Anderl nach langem Wahlkampf noch das Mediaprint Druckzentrum in Wien Inzersdorf. In Anwesenheit von Mediaprint-Geschäftsführer Michael Tillian und Betriebsratschef Alois Freitag ließ man die Sozialpartnerschaft hoch leben und Anderl unterstrich doppelt bis dreifach den Wert der Interessensvertretung. Und dieser Wert kann sich durchaus sehen lassen: 645 Millionen Euro konnte die AK im Vorjahr um Löhne und Gehälter geprellte Arbeitnehmer vor Gericht erstreiten. 

Anderl will sich auch weiter, wie schon ihr ganzes Berufsleben lang, für die Anliegen der Beschäftigten einsetzen, betonte sie vor versammelter Mediaprint-Belegschaft. Und nach aller Wahrscheinlichekit kann sie das auch weitere fünf Jahre lang tun. 

Die Fraktion sozialistischer Gewerkschafter FSG, für die sie in Wien erneut ins Rennen geht, kommt in der neu zu wählenden AK-Vollversammlung (entspricht dem Parlament) derzeit auf 113 von 180 Mandaten. Die zweit- und drittstärkste Fraktion, die christlichen Gewerkschafter in der FCG/ÖAAB bzw. die freiheitlichen Arbeitnehmer kommen auf lediglich 18 beziehungsweise 16 Mandate.

Renate Anderl, die heuer 62 wird, dürfte noch eine Periode an der Spitze der AK machen, um dann einem Nachfolger, einer Nachfolgerin Platz zu machen. Die Nachfolgedebatte hat noch nicht wirklich begonnen, sagt ein Insider. Aber: Da auch Wolgang Katzian (67) an der ÖGB-Spitze in seiner letzten Amtsperiode sein dürfte und dort GPA-Chefin Barbara Teiber als Nachfolge-Favoritin gilt, könnte in der AK vida-Chef Roman Hebenstreit gute Karten haben, Präsident zu werden. Hebenstreit profiliert sich aktuell im Konflikt mit der AUA und seine Dienstleistungsgewerkschaft vida stellte mit Rudi Kaske schon einmal den AK-Präsident. Kaske war der Vorgänger von Anderl.

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