AK-Wahl brachte vor allem Erfolge für Rot und Blau
Mit dem Abschluss des Urnengangs in der Steiermark ist die AK-Wahl geschlagen. Auch wenn die sozialdemokratischen Gewerkschafter insgesamt leicht verloren, behaupteten sie die absolute Mehrheit in sieben Bundesländern und werden mit Renate Anderl auch künftig die Präsidentin der Bundeskammer stellen. Während die freiheitlichen Arbeitnehmer zulegen konnten, war die Wahl für die Christgewerkschafter eine einzige Enttäuschung.
Noch liegt das offizielle Gesamtergebnis nicht vor, doch laut APA-Berechnungen kam die FSG auf 57,1 Prozent, was einem Minus von 3,3 Punkten entspricht. Trotz der Verluste ist der Abstand zu den Christgewerkschaftern immer noch gehörig, büßten die doch selbst zwei Punkte ein und liegen nun bei 16,6 Prozent. Die freiheitlichen Arbeitnehmer steigerten sich um 2,2 Punkte auf 12,3 Prozent. Grüne, Grün-Nahe und Unabhängige erreichten gemeinsam 4,5 Prozent, ein Minus von 0,9 Punkten. Der Gewerkschaftliche Linksblock steigerte sich auf 1,9 Prozent, dazu konnten andere linke Listen vor allem in Wien reüssieren.
Schwach bleibt die Wahlbeteiligung. Sie erreichte nach vorläufigen Zahlen 35,7 Prozent nach 38,7 Prozent vor fünf Jahren, dürfte aber nach kompletter Auszählung der Briefwahl in der Steiermark noch etwas steigen. Am stärksten war das Interesse in Wien mit gut 40 Prozent. Ein Rekordtief erreichte sie jeweils in Kärnten und im Burgenland mit rund 33 Prozent.
Stimmenstärkste Fraktion blieben in sieben Bundesländern die sozialdemokratischen Gewerkschafter (FSG), in Tirol und Vorarlberg dagegen die Christgewerkschafter (FCG). Verluste gab es für die Nummer-1-Listen in den meisten Bundesländern, einige davon fielen empfindlich aus. So büßte die FCG in Vorarlberg fünf Prozentpunkte ein, die FSG mit Spitzenkandidatin Anderl in Wien drei Punkte, in Oberösterreich fast fünf und in Kärnten gleich acht Punkte.
Freilich war die Liste von Günther Goach in Kärnten auch von extrem hohem Niveau gestartet und schaffte trotz der starken Verluste mit 69,2 Prozent das beste Einzelergebnis - das allerdings nur noch knapp. Denn in Salzburg konnte die FSG von Peter Eder ihre Mehrheit sogar noch um vier Punkte auf 68,9 Prozent ausbauen, knapp gefolgt von den 68,8 Prozent im Burgenland, die wiederum einen Verlust von knapp drei Punkten bedeuteten.
Nicht viel zu lachen hatten die Christgewerkschafter. Zwar lieferte Tirols streitbarer Langzeit-Präsident Erwin Zangerl mit 59,2 Prozent wieder einmal ab, doch bedeutete auch dieses Ergebnis einen leichten Verlust. Den einzigen sachten Zugewinn durfte man im Burgenland feiern. Besonders bitter für die schwarzen Arbeitnehmer-Vertreter ist, dass man mittlerweile in vier Bundesländern hinter die freiheitlichen Arbeitnehmer zurückgefallen ist. Fast schon katastrophal waren die Ergebnisse in Kärnten mit 5,2 Prozent sowie in Wien mit 6,9 Prozent.
Die FP-Arbeitnehmer hatten dem Bundestrend entsprechend eine gute AK-Wahl. Vor allem in Vorarlberg, Kärnten, Tirol und Oberösterreich legten die Freiheitlichen stark zu. Es gab aber auch Ausreißer nach unten, konkret in Wien und Salzburg, wo es Verluste setzte.
Eher unspektakulär verlief die AK-Wahl für die Grünen und ihnen nahe stehende Gruppen. Berauschend war das Abschneiden nirgendwo, am besten noch in der Steiermark mit leichtem Plus auf 5,2 Prozent und trotz deutlicher Verluste in Tirol mit demselben Ergebnis. Bitter ist wohl, dass man in Wien von einer bürgerlichen Grünen-Liste überholt wurde, die mehr oder weniger von einer einzigen Familie repräsentiert wird.
Vereinzelt recht erfolgreich waren die links außen angesiedelten Listen - beispielsweise in Wien. Dort kamen die drei zumindest kommunistisch angehauchten Listen auf beinahe sechs Prozent. Noch stärker war der Gewerkschaftliche Linksblock in der Steiermark mit 6,7 Prozent.
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