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Kreislaufwirtschaft" heißt das neue Schlagwort und Ideal, das Prinzip ist so logisch wie einfach: Alle Rohstoffe werden nach dem Nutzen wieder entweder dem natürlichen biologischen Kreislauf zugeführt (Kompost ist ein Beispiel), oder im "technischen" Kreislauf alle Materialien recycelt oder nur einzelne Komponenten ersetzt (repariert) oder ein Upgrade oder Update durchgeführt.
Inzwischen gibt es zahlreiche Initiativen, die genau das verfolgen: Auf globaler Ebene sind das etwa die "UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung" (Sustainable Development Goals, SDG), mit klaren Zielen bis 2030 in 17 Bereichen und 169 Zielvorgaben (siehe Link hier). Alle 193 Mitgliedstaaten der
Vereinten Nationen, auch Österreich, haben sich zu den Zielen verpflichtet. Klimaschutz ist dabei nur einer der 17 Bereich, Nummer 13.
Andere betreffen Ziele wie Zugang zu Trinkwasser und Sanitäreinrichtungen (Ziel #6), medizinischer Versorgung (Ziel #3) oder Bildung (Ziel #4), die wesentlich für viele Entwicklungsländer sind. Spannend für Industriestaaten sind Ziele wie "Nachhaltige Städte und Gemeinden" (#11) oder eben "Nachhaltige/r Konsum und Produktion" (#12), also: Kreislaufwirtschaft.
Aber worum geht es konkret?
Kreislaufwirtschaft ist ein regeneratives System, in dem Ressourcen nicht nur wiederverwertet werden, sondern die Energie- und Materialkreisläufe möglichst geschlossen werden, Produktionszyklen verlangsamt, Dinge repariert und in neuer Form mehrfach verwendet werden.
Es bedeutet also mehr als nur Rezyklierung, es geht um eine gänzlich neue Art des Wirtschaftens, ein Ende der
Wegwerfgesellschaft, wie sie zuletzt unter anderem die Textilindustrie mit ihrer "Fast-Fashion" ("Wegwerfmode") bedient hat. Also immer mehr Kollektionen, die billig in den Markt gedrückt werden und schon bald auf den Müll landen. Allein in den USA soll sich die Menge an weggeworfenen Kleidungsstücken binnen zehn Jahren verdoppelt haben – auf zuletzt 14 Millionen Tonnen. Auch in der EU wird im großen Stil Kleidung weggeworfen, 80 Prozent landen in der Müllverbrennungsanlage oder auf der Deponie.
Aber was braucht es, um zur Kreislaufwirtschaft zu kommen? Was sind die Hürden? Wegen der fehlenden oder ungenügenden "Internalisierung der Umweltkosten" sind endliche Ressourcen meist zu günstig. Fossile Brennstoffe, auch in
Österreich, sind subventioniert, Arbeit hingegen hoch besteuert.
Konsumenten gefordert
"Es braucht einerseits bessere Regeln – etwa mehr Kostenwahrheit zum Beispiel durch eine ökologische Steuerreform und ebenso Anreize für Firmen, nachhaltig zu agieren", sagt Florian Leregger vom Institut für Umwelt, Friede und Entwicklung. "Es müssen aber auch die Bürger umdenken, was sie einkaufen, wie sie sich fortbewegen. Und dass ein T-Shirt um fünf Euro weder fair noch ökologisch produziert sein kann, liegt auf der Hand."
Es gebe längst Firmen, die sich an den SDGs orientieren. Und jeder Konsument könne nachfragen, wie nachhaltig die Ware produziert ist. Dafür brauche es ein ökosoziales Wirtschaftssystem. Und Klimaschutz, könnte man da noch anmerken, würde sich so viel einfacher gestalten lassen.
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