3.500 außerordentliche Zivildiener treten ihren Dienst an

3.500 außerordentliche Zivildiener treten ihren Dienst an
Ab 1. April gibt es eine Premiere: Es kommen erstmals außerordentliche Zivildiener in den Dienst. 3500 sind es ingesamt.

Es geht um die Versorgung und Betreuung von älteren Menschen, aber auch um die Kranken-und Rettungstransporte sicher zu stellen. "Ihr Land braucht sie, lautete vor zwei Wochen der Appell von Zivildienstministerin Elisabeth Köstinger. Aus diesem Grund treten am Mittwoch, 1. April,  rund 3.500 außerordentliche Zivildiener ihren Dienst an. 2.000 davon sind ehemalige Zivildiener, die sich freiwillig gemeldet haben. 1.500 sind Aktive, die verlängert werden. Diese Maßnahme wird zum ersten Mal in der Zweiten Republik angewandt. 

Die Regierung rechnet damit, dass Mitarbeiter in Krankenhäusern, Pflege- und Betreuungseinrichtungen in den kommenden Wochen ausfallen werden, weil sie erkranken oder unter Quarantäne stehen. Um diese Lücken zu schließen, wurde der außerordentliche Zivildienst ausgerufen.

Die Zivildiener wurden von den Landesstellen des Österreichischen Roten Kreuzes in den Bundesländern zugewiesen. Von dort erfolgt die regionale Verteilung auf die Einrichtungen, in denen es Bedarf gibt. Darüber hinaus gibt es eine flexible "Reserve" an Zivildienern in jedem Bundesland, die nach akuten Bedürfnissen zugeteilt werden kann.

Verdienst wird aufgestockt

Die Freiwilligen werden zwei oder drei Monate dienen. Die meisten (rund 800) sind in Wien im Einsatz, in Niederösterreich sind es 370, in Oberösterreich 270, in der Steiermark 260, in Tirol 150, in Salzburg und Vorarlberg etwas mehr als 90, in Kärnten 60 und im Burgenland 40, teilte das Ministerium am Dienstag mit.

Der Verdienst der aktiven Zivildiener, die nun um drei Monate verlängert werden, wird um 190 Euro pro Monat aufgestockt. Bei den 2.000 ehemaligen Zivildiener, die sich nun spontan gemeldet haben, liegt die Entschädigung höher. Die gesetzlich festgelegte Entschädigung beginnt bei 1.300 Euro netto und wird nach dem bisherigen Einkommen gestaffelt. Auch bei den Milizsoldaten, die nun eingesetzt werden, wird die Vergütung nach dem selben Schema berechnet.

Aufschubpräsenzdienst beginnt

Aber auch die Ressourcen im Bundesheer werden verstärkt: Für 2.316 Soldaten beginnt mit dem morgigen Tag (1. April) der zwei monatige Aufschubpräsenzdienst. Anders als beim außerordentlichen Zivildienst hat es diese Maßnahme schon einmal in Österreich gegeben und zwar während der Tschechien-Krise 1968. Der Zweck des Aufschubpräsenzdienstes ist es, die Durchhaltefähigkeit des Bundesheeres sicherzustellen und eine zeitlich begrenzte personelle Entlastung sicherzustellen. 

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