15.000 Anträge auf Sonderurlaub für Eltern: Gewerkschaft will Ausweitung

15.000 Anträge auf Sonderurlaub für Eltern: Gewerkschaft will Ausweitung
Das Modell ist bis Herbst befristet – das ist zu wenig, sagen AK und ÖGB. Sie Fordern eine Verlängerung bis Jahresende sowie eine komplette Kostenübernahme durch den Bund.

Schließen Kindergarten oder Schule coronabedingt, kann man als Arbeitnehmer bis zu drei Wochen Sonderurlaub mit dem Arbeitgeber vereinbaren.

Das haben seit Anfang der Krise nicht zu wenige Menschen gemacht, wie Arbeitsministerin Christine Aschbacher im Ö1-Journal um 8 sagt: „Der Andrang steigt“ – waren es Mitte April 350, liege man jetzt bei 15.000 bewilligten Anträgen. Der Großteil davon seien Eltern, die ihre Kinder betreuen müssen – bewilligt wird der Sonderurlaub bei Kindern bis zu 14 Jahren. Aber auch Angehörige von Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen hätten die Anträge bewilligt bekommen.

Befristung aufheben

Ursprünglich war das Modell bis Mai befristet, jetzt hat der Nationalrat es bis 30. September wieder aktiviert. Für die Gewerkschaft ist das zu wenig: Sie fordert eine Ausweitung bis Jahresende. „Derzeit ist völlig ungewiss, wie die Situation an den Schulen und Kindergärten ab Herbst aussehen wird. Eltern brauchen aber bezüglich der Betreuungssituation ihrer Kinder Sicherheit“, sagt AK-Präsidentin Renate Anderl.

Der ÖGB sieht das Modell ohnehin als problematisch an: Die Verlängerung bringe nämlich gerade in den Sommermonaten kaum Entlastung für Eltern, da die Sonderbetreuungszeit nur in Anspruch genommen werden kann, wenn Schulen und Kindergärten coronabedingt geschlossen werden – nicht wenn sie grundsätzlich geschlossen haben, heißt es dort.

Unverständlich sei auch, wieso es immer noch keinen Rechtsanspruch gibt, der Bund weiterhin nur ein Drittel der Finanzierung übernimmt, so ÖGB-Vizepräsidentin und -Frauenvorsitzende Korinna Schumann. „Eltern brauchen jetzt Planungssicherheit statt kurzfristigen Lösungen, dazu einen Rechtsanspruch und volle Kostenübernahme vom Bund“, so die Vizepräsidentin.

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