Führende Köpfe des rechten Randes vor Gericht

Teutonia: „In den späten 80ern und frühen 90ern galt sie geradezu als korporierter Arm der VAPO Gottfried Küssels“, sagt Andreas Peham. Teutone war etwa der mehrfach wegen Wiederbetätigung verurteilte Franz Radl jun., der allerdings schließlich ausgeschlossen wurde.
Gottfried Küssel, eine der Leitfiguren der rechtsextremen Szene Österreichs steht am Montag vor dem Richter.

Wir werden diesen Staat zertrümmern! Wir werden sitzen, sterben, aber wir werden siegen!“: So tönte die Galionsfigur der Neonazis in Österreich, Gottfried Küssel, in Videos, die 1992 bei seinem ersten Geschworenenprozess wegen NS-Wiederbetätigung abgespielt wurden.

Und heute? Glaubt man dem Staatsanwalt, dann will der bekennende Neonazi Küssel immer noch „die verfassungsmäßige Ordnung untergraben“, Aufruhr erzeugen und einen „völkischen Staat“ schaffen.

Gute Führung

 Dazwischen liegt eine Verurteilung zu elf Jahren Haft, aus denen der inzwischen 53-Jährige 1999 wegen „guter Führung“ vorzeitig freigekommen ist. Er werde sich politisch nicht mehr (wieder-)betätigen, hatte er damals versprochen.

Am Montag steht der in U-Haft sitzende Küssel im Wiener Landesgericht erneut vor Geschworenen. Ihm wird vorgeworfen, Ideengeber für die rassistische Homepage www.alpen-donau.info ( siehe links ) zu sein, mit der man der Neonazi-Szene ein Sprachrohr gab. Auch Aufrufe zu „einschlägigen Handlungen“ soll es gegeben haben.

Für das rassistische Forum www.alinfodo.com sollen Küssel und zwei Mitangeklagte ebenfalls die Hintermänner gewesen sein. Die Homepages hatten rund 7000 Besucher. Der Prozess ist für mehrere Tage angesetzt, Küssel drohen diesmal bis zu 20 Jahre Haft.

In Graz steht gerade ein alter Küssel-Bekannter ebenfalls wegen des Verstoßes gegen das Verbotsgesetz vor Gericht: Franz Radl. Der zweifach Vorbestrafte soll eine Homepage für den Holocaust-Leugner Gerd Honsik betrieben haben. Radl war Mitglied der von Küssel 1986 gegründeten „Volkstreuen Außerparlamentarischen Opposition“ (VAPO), die mit so genannten Wehrsportübungen im Raum Langenlois, NÖ, für Aufsehen gesorgt hat.

 

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