Die Diplomatin für heikle Fälle

Die Diplomatin für heikle Fälle
Dass Adelsmayr trotz Mordanklage in Dubai heimreisen durfte, hat er dem Verhandlungsgeschick der Diplomatin Elisabeth Ellison-Kramer zu verdanken.

Die Ausreise von Eugen Adelsmayr war ein ansehnlicher Erfolg für das Außenministerium. "Alle zogen an einem Strang", betont man dort stets. Dennoch hat der Verhandlungserfolg auch ein Gesicht: jenes von Elisabeth Ellison-Kramer (47), die zwei Mal in Dubai sondierte.

"Der Fall Adelsmayr überträgt uns besondere Verantwortung", betont sie. In der Geschichte der Zweiten Republik war noch nie ein Österreicher mit der Todesstrafe bedroht. Und Ellison-Kramer, die die Abteilung "IV. 1 Rechtsschutz; Rechts- und Amtshilfe und allgemeine Rechtsangelegenheiten" leitet, weiß, wovon sie spricht: Sie hilft Bürgern, die im Ausland angeklagt oder verhaftet wurden. "Die Situation ist oft schwierig", erzählt die zweifache Mutter, die mit einem Amerikaner verheiratet ist. Zwischen 170 und 300 Landsleute landen jährlich im Ausland in Haft.

Gemeinsam mit Diplomaten vor Ort betreut sie die Häftlinge - samt deren Angehörigen. "Menschlichkeit ist das oberste Gebot. Das Konsularische ist nur unser Werkzeug." Die Wienerin arbeitete nach ihrem Jus-Studium hart an ihrer Karriere. Sie werkte seit dem Jahr 1989 in Auslandsvertretungen und in internationalen Gremien. Ihre jetzige Position ist alles andere als ein Schreibtisch-Job. Ellison-Kramer verhandelt Amtshilfe-Abkommen quer über den Globus, reist nun erneut nach Dubai.

Was würde Sie sagen, wenn Adelsmayr nicht zurückkehrt? "Niemand kann ihn zwingen. Aber der Nächste, der in Dubai in so einer Situation wäre, könnte nicht mehr ausreisen."

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