Vier der geflohenen palästinensischen Häftlinge in Israel gefasst
Wenige Tage nach dem spektakulären Ausbruch von sechs militanten Palästinensern aus dem Hochsicherheitsgefängnis Gilboa im Norden Israels hat die Polizei vier von ihnen gefasst. Zwei seien am Freitagabend in der Stadt Nazareth festgenommen worden, teilte die israelische Polizei mit. Zwei weitere wurden laut Polizei am Samstagmorgen auf einem Lkw-Parkplatz rund zehn Kilometer östlich von Nazareth gestellt. Die sechs waren am Montag durch einen Tunnel entkommen.
Unter den Festgenommenen sind laut Polizei auch Mahmoud Ardah und Zakaria Zubeidi. Ardah gilt als Drahtzieher des Gefängnisausbruchs und Mitglied der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Jihad. Er saß seit 1996 eine lebenslange Haftstrafe wegen seiner Urheberschaft für tödliche Anschläge ab. Zubeidi ist der frühere Anführer der militanten Al-Aqsa-Brigaden in Jenin. Die Festnahmen am Samstag fanden den Behörden zufolge in dem arabischen Dorf Shibli-Umm al-Ghanam statt.
"Jagd geht weiter"
An der Suchaktion waren laut der israelischen Polizei die Grenzpolizei, Spezialeinheiten der Armee, der Inlandsgeheimdienst Shin Bet sowie die Gefängnisbehörden beteiligt. Die Männer seien von einer Anti-Terror-Einheit der Polizei und Mitgliedern des Shin Bet festgenommen worden. "Die Jagd nach den beiden anderen Flüchtigen geht weiter", teilte die Polizei mit.
Die israelische Armee hatte nach dem Ausbruch das Westjordanland abgeriegelt und eine intensive Suche nach den geflohenen Häftlingen in Gang gesetzt. In den Palästinensergebieten hatten viele Menschen den Gefängnisausbruch bejubelt, dabei war es teilweise zu Ausschreitungen gekommen. Die radikal-islamische Hamas und der Islamische Jihad im Gazastreifen hatten für Freitag als Zeichen der Unterstützung für die Häftlinge zu einem "Tag des Zorns" im Westjordanland aufgerufen.
Lufteinsätze
In der Nacht auf Samstag flog die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben Einsätze gegen Hamas-Stellungen im Gazastreifen. Einer Erklärung der Armee zufolge zielten die Angriffe auf "eine Anlage für den Einsatz von Maschinengewehren, ein Lager und eine Zementproduktionsanlage, die zum Bau von Tunneln verwendet wird". Zuvor sei vom Gazastreifen aus eine Rakete in Richtung Israel abgefeuert worden, die aber von der israelischen Luftabwehr abgefangen worden sei.
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