Wurde Terrorist in Liverpool Christ, um Asyl zu bekommen?

Wurde Terrorist in Liverpool Christ, um Asyl zu bekommen?
Weil der irakische Liverpool-Terrorist 2017 zum Christentum übertrat, ist nun eine Debatte entbrannt, ob Muslime konvertieren, um ein Bleiberecht zu erhalten

Nach der Explosion eines Taxis vor einer Frauenklinik in Liverpool – ein Terrorakt – fühlt sich Boris Johnsons Regierung in ihrer Forderung nach einem strikteren britischen Asylsystem bestätigt. Zudem ist über Konversionen von Muslimen zum Christentum als Asyl-Schlupfloch eine Debatte entbrannt.

Die Vorgeschichte: Der mutmaßliche Täter Emad Al S., 32, wurde im Irak geboren, kam 2014 nach Großbritannien und hatte Phasen psychischer Probleme, so die Anti-Terror-Einheit der Polizei. Im April habe er eine Wohnung gemietet und „mindestens“ seit damals Material für die selbst gebaute Bombe gekauft. 2017 war er zum Christentum übergetreten.

Asylsystem austricksen

Quellen im Innenministerium sehen das laut Times als Versuch, das Asylsystem „auszutricksen“. Ohne Zahlen zu nennen, sprach die Daily Mail von Sorgen im Ministerium, dass manche Bewerber auf einen „Pray-to-Stay“-Zugang („bete, um zu bleiben“) setzten, um ihre Chancen auf Asyl zu erhöhen. Laut Ministerium sei das „Standardpraxis“ bei Asylsuchenden aus Ländern wie dem Irak, weil sie als Christen in ihrem Herkunftsland verfolgt würden und Konversion als Zeichen für Integration darstellen könnten.

Abschiebung  vermeiden

Der Tory-Parlamentarier Tim Loughton forderte daher eine Untersuchung, ob Konversion ein Schlupfloch sei, und sprach von einer „besorgniserregenden Entwicklung, bei der manche Asylwerber die religiöse Karte auszuspielen scheinen, um Abschiebung zu vermeiden“.

Laut Berichten haben hunderte Asylsuchende, so auch der Liverpool-Bomber, in den vergangenen Jahren einen fünfwöchigen Kurs an der Kathedrale der Stadt belegt, der den Übertritt ermöglicht. Ein Sprecher der Kathedrale betonte aber, sie habe „robuste Prozesse, um zu erkennen, ob jemand ein echtes Bekenntnis zum Glauben ausdrückt“, und erwarte „mindestens zwei Jahre lang enge Bindung an die Gemeinschaft“, etwa durch Kirchenbesuche. Der Bischof, der Emad Al S. firmte, sagte: „Trotz dieses Fundaments scheint er leider einen anderen Weg gewählt zu haben.“

Kommentare