Da ist niemand mehr, der ihn aufhält

Da ist niemand mehr, der ihn aufhält
Der innerste Zirkel des Kremlchefs hatte immer viel Macht, jetzt hat Putin sich abgekapselt. Ein Experte sagt: „Er ist zu allem bereit“.

In Russland geistert ein Bild durchs Internet. Es zeigt Wladimir Putin bei den wenigen Auftritten während der Pandemie, bei denen er mit Menschen zu sehen ist. Das Seltsame dabei: Um ihn stehen immer dieselben Personen – wohl Geheimdienstler.

Das Bild ist so inszeniert wie bezeichnend. Seit Beginn der Coronakrise schottet der Kreml-Chef sich ab, ließ andere Staatschefs nur in meterweiter Entfernung Platz nehmen; Mitarbeiter saßen tagelang in Isolation. Seit Putin dem Westen unverhohlen mit Atomwaffen drohte, stellt sich die Frage: Gibt es wen, der ihn vom Äußersten abbringen würde?

Innerster Zirkel

Bisher war es Putins innerer Zirkel, der die Agenda des Kreml formte – eine „informelle geschlossene Gesellschaft“, sagt Politikanalyst und Russland-Experte Alexander Dubowy. Dazu gehörten die „Silowiki“ – Männer aus dem Sicherheitsapparat, meist Wegbegleiter aus dem KGB –, Technokraten und Wirtschaftsbosse.

Allein, der Zirkel hat sich verändert, er hat nicht mehr die Macht von einst. Der Beleg dafür: Die Entscheidung, die Ukraine zu überfallen, hat „Putin im Alleingang gefällt“, sagt Dubowy.

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