Wladimir Putin macht sich die Welt, wie sie ihm gefällt

Wladimir Putin macht sich die Welt, wie sie ihm gefällt
Die Inszenierung wirkte wie aus Zeiten der UdSSR, das Geschichtsbild bizarr. Der Kremlchef schreibt die Historie um – für die Zukunft verheißt das nichts Gutes.

Wladimir Putin sitzt in einem riesigen Prunksaal, sein versammelter Sicherheitsrat meterweit von ihm entfernt. Er fragt: Ist jemand gegenteiliger Meinung?

Schweigen.

Es ist Montagabend in Moskau, und der russische Präsident hat die große Inszenierung angesetzt. Zunächst der Sicherheitsrat, live im TV, wo er seine Minister und Geheimdienstchefs wie Schulkinder antreten und sagen lässt, dass die ostukrainischen Separatistenregionen anerkannt werden müssten; später per TV-Ansprache an seine Bürger, wo er historisch fragwürdig argumentiert, warum die Ukraine kein Existenzrecht hat: Sie sei ein von Lenin erdachtes Konstrukt, also "ganz und gar von Russland erschaffen", sagt er; und es finde bereits jetzt ein "Genozid" der ukrainischen Regierung an den Russischsprachigen dort statt. Die logische Konsequenz: russische "Friedenstruppen".

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