Wird Irland wieder vereinigt? In Nordirland wächst die Angst

Proteste pro-britischer Politiker gegen die Brexit-Verträge
100 Jahre nach der Gründung Nordirlands kocht der Konflikt in der britischen Provinz durch den Brexit wieder hoch

Als sie geboren wurden, gab es längst Frieden in Nordirland – und doch rückten sie jetzt aus, um diesen Frieden aufs Neue zu zerstören. Teenager, die meisten kaum älter als dreizehn Jahre, randalierten zu Ostern auf den Straßen Belfasts. Autos brannten, Dutzende Polizisten wurden verletzt. Die neue Gewalt in der britischen Provinz lässt sich politisch und sozial klar verorten. Es sind die sozial verelendeten protestantischen Arbeiterviertel, in denen die Kinder zum Protest angestiftet wurden.

Straff organisierte Banden

Dahinter stehen die straff organisierten, durch Drogen- und Waffenhandel finanzierten Unterrund-Organisationen der radikalen Protestanten. Jene Gruppen also, die für den Verbleib Nordirlands beim britischen Königreich unter allen Umständen eintreten und bereit sind, dafür zu den Waffen zu greifen.

Denn unter dem pro-britischen Teil der Bevölkerung, auch Unionisten genannt, wird die Angst immer stärker, politisch an den Rand gedrängt zu werden und schließlich die Wiedervereinigung von Irland und Nordirland nicht mehr stoppen zu können. 100 Jahre, nachdem durch den „Government of Ireland Act“ vom 3. Mai 1921 erstmals eine Grenze quer durch die irische Insel gezogen wurde, sind es die Unionisten, die sich von der Politik betrogen fühlen.

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