Iran investiert jährlich rund 100 Mio. Dollar in die Hamas
Unabhängig davon, ob die Vorbereitungen gemeinsam mit der Islamischen Republik getroffen wurden – ein großer Teil der Hamas-Waffen stammt aus dem Iran, wurde auf unterschiedliche Art und Weise in den Gaza-Streifen geschmuggelt. Darunter iranische PG-7T-Panzerabwehrmunition oder auch sowjetische Kornet-Panzerabwehrsysteme.
Etwa 100 Millionen Dollar jährlich soll der Iran in die militärische Unterstützung der Hamas investieren, die Gelder flossen unter anderem in die Entwicklung eigener Waffen und Raketen vor Ort. Gegen die israelischen Abwehrsysteme wie Iron Dome oder Davids‘ Sling ist aus palästinensischer Sicht Quantität wichtiger als Qualität. Doch der große Unterschied zu vergangenen Eskalationen ist der Angriff am Boden.
Hussein Salami, Kommandant der iranischen Revolutionsgarden, sagte im August vergangenen Jahres bereits: "Israels größte Schwäche ist der Bodenkrieg. Der Kampf mit Hilfe von Raketen ist nicht der Hauptpunkt des Kampfes (…) und die tapferen und erfahrenen Leute der Hisbollah und Palästinas werden sich in einer einzigen militärischen Formation am Boden bewegen."
Gemetzel und Schießereien waren Teil des Hamas-Plans
Während sich die Hisbollah vorerst auf vereinzelte Raketenangriffe und Drohungen beschränkt, führten die Hamas-Terroristen ihren Angriff mit einem hohen Maß an Koordination aus. Die Gemetzel, Schießereien und Entführungen, die auf ersten Blick wie willkürliches Morden einer mehr oder weniger losen Menschenmasse wirken, waren ebenso Teil eines geplanten Vorgehens wie Hinterhalte gegen die israelischen Verteidigungskräfte.
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Die Angriffstrupps der Terroristen hatten etwa mit Militärstützpunkten, Gefängnissen und sogar einem Kraftwerk klar definierte Ziele, lösten einander nach gewissen Zeiträumen ab. Mit hochmobilen Trupps stiftete die Hamas auch Montagnachmittag Chaos und Verwirrung auf israelischem Gebiet. Ein guter Teil der Trainings dafür soll in einem Areal im Gazastreifen stattgefunden haben, das die Palästinenser als israelische Siedlung getarnt hatten.
Hisbollah mischt sich nicht voll ein - auch dank US-Drohung?
Ein solches Training hätten die Hisbollah-Kämpfer nicht mehr nötig: Vor allem im syrischen Bürgerkrieg sammelte die Terrororganisation ein hohes Maß an Kampferfahrung. Ihr Raketenarsenal wird auf zwischen 150.000 und 200.000 geschätzt. Sollte ihr Befehlshaber Hassan Nasrallah den Angriff auf Israel befehlen, würde das die Situation drastisch verschärfen, aber wohl auch das Ende des Libanon bedeuten.
Zwar kündigte die Hisbollah einen solchen Angriff an, marschierte Israel in den Gaza-Streifen ein, doch Drohungen und Ankündigungen, die dann nicht umgesetzt werden, gehören bei Hisbollah zur Rhetorik. Dass die USA eine Flugzeugträgerkampfgruppe näher an Israel heran verlegen, dürfte einen Anteil daran haben, dass die Lage im israelischen Norden nicht auch noch eskaliert.
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