260 Tote bei israelischem Festival: Angehörige verzweifeln
Das beispiellose Gemetzel bei einem Musikfestival in der israelischen Negev-Wüste lässt auch zwei Tage später Angehörige verzweifeln. Das sogenannte Supernova Festival wurde Samstagfrüh von der islamistischen Hamas überfallen - Terroristen feuerten in die Menge, töteten, verletzten oder verschleppten die jungen Festivalbesucher.
Verzweifelte Familienmitglieder suchten am Montag noch immer nach ihren Angehörigen. Ahuwa Maizel äußerte ihre Sorgen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: "Seit Samstagmorgen, als meine Tochter Adi mich das letzte Mal anrief, habe ich nichts mehr von ihr gehört."
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Online-Suche nach der Tochter
Ricarda Louk, die vor 30 Jahren nach Israel ausgewandert ist, lebt etwa 80 km vom Gazastreifen entfernt. Sie hielt nach den Raketenangriffen laut Medienberichten Kontakt mit ihrer Tochter, bat sie, sich in Sicherheit zu bringen. Doch die Befürchtungen der Mutter wurden wahr - ein Video tauchte in Sozialen Medien auf.
Der Film zeigt eine Frau, nur in Unterwäsche und mit Stiefeln bekleidet, auf der Ladefläche eines Trucks. Die junge Frau wird von bewaffneten Männern zur Schau gestellt. Es ist Shani Louk, die regungslos auf der Ladefläche liegt. Ein Mann legt sein Bein über ihre Taille, ein anderer hält ein Büschel ihrer Dreadlocks. Laut CNN schreien die Männer "Allahu Akbar“ ("Gott ist groß“). Ihre Mutter bittet in den sozialen Medien um Hilfe, auf der Suche nach ihrer Tochter. Sie habe auf dem Video ihre Tochter erkannt.
"Ich hörte ständiges Schießen"
Überlebende des Supernova Festivals teilen ihre erschütternden Erlebnisse in sozialen Medien. Arik Nani erzählt von ihrer Flucht: "Wir rannten zu den Feldern und hörten hinter uns ständiges Feuer, sahen Menschen rennen und fallen. Wir versteckten uns im Gebüsch, während Kugeln über unsere Köpfe flogen", sagt Nani, die diese Woche ihren 26. Geburtstag feiert. Sie werde ihn in Trauer, aber dankbar feiern. "Ich habe nicht gedacht, dass ich es schaffen würde". Sechs Stunden sei sie dehydriert und mit einer Verletzung an der Hand gerannt bis sie es schaffte, in eine Notunterkunft zu kommen. Andere versuchten, in Autos zu entkommen, wurden aber beschossen, wie abgebrannte Fahrzeuge in der Nähe des Festivalgeländes zeigen.
Videoaufnahmen zeigen erschreckende Bilder von Festivalbesuchern, die von Mitgliedern der Hamas, einer von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuften Gruppe, angegriffen werden.
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Hilfskräfte berichten von schrecklichen Szenen
Laut dem Rettungsdienst Zaka gab es auf dem Festivalgelände 260 Todesopfer. Sanitäter beschreiben die schrecklichen Szenen, die sie vorfanden. Berichten zufolge sollen viele der Opfer zuerst misshandelt worden sein. Offiziellen Berichten zufolge wurden im Rahmen dieses Angriffs mehr als 100 Zivilisten entführt. Es gibt Befürchtungen, dass diese Zahl noch steigen könnte. Die Hamas startete am Samstagmorgen Raketenangriffe von Gaza aus auf Israel und gleichzeitig drangen bewaffnete Einheiten in mehrere grenznahe Orte in Israel ein.
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