Wenn der Krieg für Macron den Wahlkampf macht

aus Paris Simone Weiler
Emmanuel Macron tritt fortan in einer dreifachen Rolle auf: als französischer Staatschef, als Präsident des rotierenden EU-Vorsitzlandes und nun auch als Kandidat für die Präsidentschaftswahlen im April. Am vergangenen Freitag und damit just zur auslaufenden Frist hat der 44-Jährige in einem "Brief an die Franzosen" offiziell erklärt, dass er sich um eine zweite Amtszeit bewirbt. Nun wechselt er zwischen Gesprächen mit Staats- und Regierungschefs und klassischen Wahlkampfauftritten.
Den ersten hatte er am Montagabend in einem Gemeindesaal im Pariser Vorort Poissy in Anwesenheit wohlgesonnener Bürger, die ihm vorab abgestimmte Fragen stellten. Eine große Kundgebung in Marseille, wie sie die anderen Kandidaten schon abgehalten haben, wurde nun zum zweiten Mal abgesagt. Die Begründung: Aufgrund des Ukraine-Kriegs bleibe dem Präsidenten sehr wenig Zeit für die Wahlkampagne.
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