Ein Pariser EU-Gipfeltreffen ganz im Zeichen des Krieges
Von Simone Weiler
Der zweitägige Gipfel im prachtvollen Schloss von Versailles war lange geplant. Er hätte einer der Glanzpunkte der derzeitigen turnusmäßigen französischen EU-Ratspräsidentschaft werden und sich Plänen für ein „neues Wachstums- und Investitionsmodell“ für Europa widmen sollen. Doch wenn die europäischen Staats- und Regierungschefs ab heute, Donnerstag, zusammenkommen, sprechen sie vorwiegend über ein Thema: ihre Antwort auf den Krieg in der Ukraine.
Experten sind sich jetzt schon sicher, was als Ergebnis in der abschließenden „Erklärung von Versailles“ stehen wird: die Stärkung der eigenen Verteidigungskapazitäten und der Rüstungsindustrie sowie mehr Schutz vor Cyber-Attacken. ,„Der russische Angriffskrieg stellt eine tektonische Verschiebung in der europäischen Geschichte dar“, hieß es in einem vorab verfassten Entwurf.
Medienberichten zufolge könnte die Erklärung eine EU-Beistandsklausel enthalten: Demnach wäre der Angriff auf einen Partner wie ein Angriff auf alle zu werten, vergleichbar mit der Bündnisfall-Regel der NATO. Dies wäre eine explizite Warnung an Putin, aber auch das Signal an die USA, dass die EU-Staaten stärker für ihre Sicherheit einstehen wollen. Auch über den Antrag der Ukraine auf EU-Mitgliedschaft soll diskutiert werden.
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