Wendung im Hotel-Streit: G7-Gipfel doch nicht in Trump-Gebäude

Trump bei einem Wahlkampfauftritt im Oktober 2016 in seinem National Doral Hotel.
Nach Kritik lenkt Weißes Haus ein: Staats- und Regierungschefs der G7-Nationen kommen doch nicht in Golfhotel des US-Präsidenten zusammen.

Die G7 tagen im kommenden Jahr in den USA doch nicht in einem Hotel von Präsident Donald Trump. Nach heftiger Kritik an der Entscheidung lenkte Trump ein und gab am späten Samstagabend auf Twitter bekannt, dass das National Doral in Miami nicht länger als Gipfelort geplant sei.

Er begründete das in einer Reihe von Tweets am späten Samstagabend mit der "verrückten und irrationalen Feindseligkeit" der Demokraten und der Medien. Die Suche nach einem neuen Ort beginne sofort, schrieb er dort. Dabei komme auch der offizielle Landsitz der Regierung, Camp David, in Betracht.

Die US-Demokraten hatten empört auf Trumps beim G7-Gipfel in Biarritz geäußerten Pläne reagiert, die mächtigsten Staats- und Regierungschefs des Westens in sein eigenes Golfhotel in Florida einzuladen. Der demokratische Senator Ron Wyden sprach von "einem der ungeheuerlichsten Beispiele für Korruption und Selbstbereicherung in einer Präsidentschaft, die voll davon war". Trump ist in den USA immer wieder dafür gerügt worden, dass er seine eigenen Liegenschaften für offizielle Zwecke nutze und damit finanziell von seiner Präsidentschaft profitiere.

Wendung im Hotel-Streit: G7-Gipfel doch nicht in Trump-Gebäude

Das National Doral in Florida.

Hintergrund: Trump ist 2020 Gastgeber des G7-Gipfels und kann damit den Ort auswählen. Sein Stabschef Mick Mulvaney hatte am Donnerstag im Weißen Haus noch angekündigt, die USA wollten den Gipfel der sieben großen Industriestaaten im Juni 2020 in dem Trump-Hotel National Doral ausrichten. Dies sei mit Abstand die beste Anlage für das Treffen.

Generell steckt Trump in heiklen Zeiten: Die US-Demokraten im Repräsentantenhaus führen Untersuchungen, die in ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump münden könnten. Sie werfen ihm vor, sein Amt missbraucht zu haben - mit dem Ziel, dass sich eine ausländische Regierung - jene der Ukraine - zu seinen Gunsten in den US-Wahlkampf einmischt.

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