Weißes Haus: Kein Clinch zwischen Trump und Merkel

Sean Spicer
US-Sprecher Sean Spicer findet Äußerungen der deutschen Kanzlerin "großartig".

Das Weiße Haus hat einen Konflikt zwischen US-Präsident Donald Trump und der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel bestritten. Die Äußerungen Merkels, dass die Europäer ihr Schicksal nun "wirklich in die eigene Hand nehmen müssen", bezeichnete Präsidentensprecher Sean Spicer am Dienstag in Washington als "großartig". Sie entsprächen genau dem, "was der Präsident gefordert hat".

Weißes Haus: Kein Clinch zwischen Trump und Merkel
German Chancellor Angela Merkel talks with US President Donald Trump as they attend the Summit of the Heads of State and of Government of the G7, the group of most industrialized economies, plus the European Union, on May 26, 2017 at the ancient Greek Theater in Taormina, Sicily. The leaders of Britain, Canada, France, Germany, Japan, the US and Italy will be joined by representatives of the European Union and the International Monetary Fund (IMF) as well as teams from Ethiopia, Kenya, Niger, Nigeria and Tunisia during the summit from May 26 to 27, 2017. / AFP PHOTO / Miguel MEDINA
Spicer bewertete die Äußerungen Merkels als Beleg dafür, dass Trump "Ergebnisse erzielt". Der Sprecher verwies auch darauf, dass die Kanzlerin die fortdauernde Freundschaft zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten unterstrichen hatte. Die Beziehung zwischen Trump und Merkel beschrieb er als "ziemlich unglaublich", sie kämen "sehr gut" miteinander aus. Trump respektiere die Kanzlerin und sehe Deutschland wie das übrige Europa als Verbündeten.

Merkel hatte nach dem als enttäuschend gewerteten Gipfel der sieben führenden Industriestaaten (G-7) auf Sizilien auch gesagt: "Die Zeiten, in denen wir uns auf andere völlig verlassen konnten, die sind ein Stück vorbei. Das habe ich in den letzten Tagen erlebt."

Im Gegensatz zur jetzigen offiziellen Auslegung durch das Weiße Haus waren diese Äußerungen in den vergangenen Tagen in beiden Ländern weithin als deutliche Kritik an der Trump-Regierung gedeutet worden.

Der US-Präsident hatte zudem am Dienstag in der Früh (Ortszeit) seine massive direkte Kritik an Deutschland erneuert. Er prangerte auf Twitter abermals den hohen deutschen Handelsüberschuss und die zu geringen Verteidigungsausgaben an - und fügte hinzu: "Sehr schlecht für die USA. Das wird sich ändern."

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